Professor Succow gilt als der geistige Vater des Nationalparkprogramms der DDR. Als stellvertretender Umweltminister der letzten DDR-Regierung sorgte er vor 21 Jahren dafür, dass 4,5 Prozent des DDR-Territoriums zu Biosphärenreservaten, National- oder Naturparks erklärt wurden - heute zusammengefasst als "Nationale Naturlandschaften". Professor Succow trete nicht selten auch als "Mahner" und "unbequemer Zeitgenosse" auf, der aber immer auch dafür plädiere, "bedrohte Landschaften für Menschen sichtbar zu machen anstatt sie wegzuschließen. Heute sind die Großschutzgebiete ein Aushängeschild auch für den Tourismus in Mecklenburg-Vorpommern und Areale für Erholung und Erkenntnis", lobte Sylvia Bretschneider.
Für sein Engagement wurde Succow bereits 1997 mit dem "Right Livelihood Award" - häufig als "Alternativer Nobelpreis" bezeichnet - geehrt. Mit dem Preisgeld gründete er 1999 die erste gemeinnützige Naturschutzstiftung in den neuen Bundesländern: die "Michael-Succow-Stiftung zum Schutz der Natur", die nationale und internationale Naturschutzgroßprojekte in Mecklenburg-Vorpommern, Brandenburg, Osteuropa, Asien und Afrika verwirklicht. Im Ostseeküstenraum wird das Konzept "Werdende Wildnis" umgesetzt, das die Einstellung jeglicher wirtschaftlichen Nutzung bedingt. Als Universitätsprofessor und Direktor des Botanischen Instituts und Gartens an der Ernst-Moritz-Arndt-Universität in Greifswald entwickelte Succow zudem den interdisziplinären Studiengang "Landschaftsökologie und Naturschutz". Internationale Bekanntheit erlangte er auch als Moor-Ökologe. Neben der Arbeit innerhalb seiner Stiftung führt Succow weltweit zahlreiche weitere Ehrenämter und Beiratsfunktionen in Naturschutzorganisationen sowie -institutionen aus. Immer wieder bezog er in den vergangenen Jahren auch Stellung zur touristischen Entwicklung in seinem Heimatland. So sprach er sich beispielsweise vor zwei Jahren auf Rügen für einen "Tourismus mit menschlichem Maß, lokalen Produkten und einem intelligent ausgebauten öffentlichen Personennahverkehr" aus. Im Jahr 2010 nahm Succow an der Pressekonferenz des Landes Mecklenburg-Vorpommern auf der weltgrößten Reisemesse ITB in Berlin teil.
Der Tourismuspreis MV in Form einer Plastik des Heiligen Christophorus, dem Schutzpatron der Reisenden, die von dem aus Rostock stammenden Bildhauer Thomas Jastram gestaltet worden ist, wurde in diesem Jahr zum zweiten Mal verliehen. Im vergangenen Jahr wurden damit der am 7. November dieses Jahres verstorbene ehemalige Vorstandsvorsitzende der Deutschen Stiftung Denkmalschutz Professor Gottfried Kiesow und die Aktionsgemeinschaft "Freier Himmel e. V." ausgezeichnet. Über die Vergabe entscheidet der Vorstand des Landestourismusverbandes.
Weitere Informationen: www.tourismuspreis-mv.de