Im Jahr 2014 würdigt ganz Europa das Jubiläum eines der bedeutendsten Ereignisse seiner Geschichte: Vor 200 Jahren legte der Wiener Kongress vom 18. September 1814 bis 9. Juni 1815 für Europa die Grenzen neu fest und definierte neue Staaten. Anlass war die Niederlage von Napoleon Bonaparte I., der zuvor die politische Landkarte des Kontinentes erheblich verändert hatte. Die Odyssee der schönsten und wertvollsten Kunstwerke aus den Sammlungen der Mecklenburgischen Herzöge begann 1807 mit dem legendären Napoleonischen Kunstraub. 1816 kam die in Paris gehortete Raubkunst nach Schwerin zurück. Seit den Haager Friedenskonferenzen 1899 und 1907 ist das Kunst- und Kulturgut geschützt - die Unantastbarkeit ist damit dennoch nicht gesichert. Im 20. Jahrhundert betrieben die Nationalsozialisten den Kunstraub in nie gekanntem Ausmaß. Auch im Schweriner Landesmuseum wurden Werke der modernen Kunst aus den Ausstellungen und Depots entfernt und gehortet oder über Händler verkauft. Während des 2. Weltkrieges mussten die Kunstwerke zum Schutz vor möglicher Zerstörung ausgelagert werden. Nach Kriegsende blieben einige der schönsten Gemälde im britischen Kunstdepot auf Schloss Celle. Waffen und Uniformen der Kriegsgeschichtlichen Sammlung befanden sich in der Sowjetunion. Spektakulär waren die Rückgaben der Waffen 1958 und der Gemälde 1961. Bis heute jedoch sind hunderte "kriegsbedingtvermisster Kunstwerke des Mecklenburgischen Landesmuseums" zu beklagen und auf lostart.de dokumentiert.
Ehemals im Staatlichen Museum Schwerin befindliche Kunstwerke werden durch Leihgaben und durch die Präsentation lange vermisster Stücke, die in jüngster Zeit unerwartet zurückgegeben wurden, für die Besucher erlebbar. Als kunsthistorisch relevante Repräsentanten des europäischen Kulturerbes sind die Exponate in die historischen Variationen von "KUNSTRAUB - RAUBKUNST" verwickelt. Sinnlich erlebbare Kunstwerke fordern zur Entdeckung von Weltgeschichte und Individualgeschichten heraus. Zur Ausstellung "KUNSTRAUB - RAUBKUNST" erscheint ein Katalog.
Weitere Informationen: www.museum-schwerin.de