Das traditionsreiche und fast 121 Jahre alte Bindeglied für die drei Orte an der Mecklenburgischen Ostseeküste hat auch den G8-Gipfel und das Drumherum unbeschadet überstanden und an Bekanntheit international noch einmal deutlich zugelegt. Lediglich an einigen Stellen des Gleisbettes musste in den vergangenen Tagen aufgeräumt werden. Die Gleise an allen erdenklichen Stellen querende und zeitweise auch blockierende Globalisierungskritiker hatten einige Schottersteine die Böschung hinabrutschen lassen.
Dabei hatten die Demonstranten die Strecke an der Galopprennbahn - der ältesten Europas - zwischen Bad Doberan und Heiligendamm - blockiert und damit auf einem Abschnitt, der zum G8-Gipfel für den Journalistentransport ohnehin nicht befahren werden sollte. Trotzdem wurde der Molli damit an zwei halben Tagen ausgebremst. Die Traditionseisenbahn sollte während des G8-Gipfels eigentlich durchgehend zwischen dem Medienvertreter beherbergenden Morada Resort Kühlungsborn und der G8-Austragungsstätte, dem Kempinski Grand Hotel in Heiligendamm, verkehren. Den Einschränkungen zum Trotz wurden zwischen dem 30. Mai und dem 9. Juni bei fast 400 Molli-Fahrten mehrere Tausend Journalisten transportiert.
Das letzte Mal eingeschränkt gefahren war die Mecklenburgische Bäderbahn, als im Februar 2007 die Hauptstraße in Heiligendamm für den G8-Gipfel saniert wurde und davon auch der Bahnübergang betroffen war. Auskünfte zum nunmehr wieder regulären Fahrplan und zu Tarifen sind auf der Internetseite www.molli-bahn.de zu finden. Die Mecklenburgische Bäderbahn Molli GmbH ist auch telefonisch zu erreichen, unter 038203/4150. Am Samstag, 14. Juli, wird im Bahnhof Kühlungsborn West der 121. Molli-Geburtstag mit einem Tag der offenen Tür gefeiert. Dabei bieten die Mitarbeiter Führungen an und gewähren einen Blick hinter die Kulissen - in den Lokschuppen, in die Wagenhalle, ins Museum.
Neben den historischen Bahnen tut sich auch bei den hochmodernen Zügen der Deutschen Bahn etwas in Mecklenburg-Vorpommern. Ab 11. Juni verkehrt täglich ein InterCity Express zwischen Rostock und München über Berlin, Leipzig und Nürnberg; sonnabends fährt der ICE mit dem Namen Warnemünde bis ins gleichnamige und zur Hansestadt Rostock gehörende Ostseebad. Damit ist das Urlaubsland erstmalig an das ICE-Netz angeschlossen. Nähere Infos dazu unter www.bahn.de.