Zum 9. September 2007, dem Tag des offenen Denkmals, sollen Einheimische und Gäste die Fassaden der ersten zehn bis 20 Häuser als realistische und detailgetreue 3d-Grafik ansehen und dazu auch virtuell durch die Innenräume wandern können. Eingebunden in das 3d-Programm Google Earth der weltgrößten Suchmaschine Google, werden die Grafiken im Internet leicht zugänglich sein. "Damit werden Schlossführungen im Internet möglich. Als virtueller Schlossherr kann man sich vom heimischen Schreibtisch aus ein Bild vom Urlaubsort oder Traumziel machen - und dies auch außerhalb der Öffnungszeiten von Restaurants oder Museen", sagte dazu Verbandsgeschäftsführer Bernd Fischer.
Der Schwerpunkt der dreidimensionalen Darstellung soll zunächst auf den knapp 300 Schlössern und Herrenhäusern in Mecklenburg-Vorpommern liegen, die derzeit touristisch genutzt werden. Dazu zählen die großen staatlichen Schlösser wie in Schwerin, Güstrow oder Ludwigslust genau so wie die vielen Schlosshotels im Land. Ziel des "3d-Teams" ist es, binnen eines Jahres jedes dritte der Häuser mit touristischer Nutzung für das Projekt zu gewinnen. Für die technische Umsetzung zeichnet einer der weltweit 27 von Google ausgezeichneten 3d-Designer verantwortlich.
Auf der neuen Internetseite www.3d-schloesser-mv.de können sich die Eigentümer aller Schlösser und Herrenhäuser registrieren lassen, die ihr Haus in 3d-Version gebaut haben möchten. Dort kann das Schloss Melkof auch schon als 3d-Objekt angeschaut werden. Zudem können Vorschläge unterbreitet werden, welche Häuser in die Liste aufgenommen werden sollten. Schlossbesitzer, die an einer dreidimensionalen Darstellung und Internet-Vermarktung ihres Hauses interessiert sind, erreichen den Projektkoordinator Daniel Schönfelder unter Telefon 038848 22133 oder E-Mail d.schoenfelder@schloss-melkof.de.
Will Mecklenburg-Vorpommern auch zum Vorreiter bei der 3D-Präsentation von Schlössern und Herrenhäusern werden, so gibt es trotzdem bereits ähnlich gelagerte Projekte: Zum Beispiel stellen die Metropolen Hamburg, Berlin und Dresden einen Teil ihrer repräsentativen Bauten auf diese Weise dar. Bernd Fischer dazu: "Auch unsere Schlösser und Herrenhäuser brauchen sich weltweit nicht zu verstecken. Deshalb ist es gut, wenn wir sie der Welt auch der Länge, Höhe und Breite nach im Internet zeigen." Das 3d-Projekt passe, so Fischer, zudem gut ins touristische Themenjahr 2008, das Schlössern, Parks und Herrenhäusern gewidmet ist.
Mecklenburg-Vorpommern kann auch heute schon virtuell erlebt werden: Auf der Internetseite des Tourismusverbandes (www.auf-nach-mv.de) können Radler, Wasser- oder Reittouristen ihre Touren mit Hilfe des neuen Freizeit-Navigators auf GPS-Basis realistisch planen. Außerdem sind von der Website aus die wichtigsten Zeugen der Backsteingotik über Google Earth abrufbar.