Der Einzug in Tannheim ist der krönende Abschluss eines mühsamen Abstiegs. Der lange Marsch zurück ins Tal beginnt bereits drei Tage vorher. Fast 200 Kühe müssen beispielsweise von der in 2.000 Metern Höhe gelegenen Gappenfeldalm auf 1.100 Meter gebracht werden. Da die Tiere pro Tag nur 400 Höhenmeter überwinden können, muß der Heimweg gut geplant sein, um Verletzungen oder sogar Abstürze zu vermeiden.
Ist der Bergsommer erfolgreich verlaufen, werden die Kühe vor ihrem Einzug ins Dorf prächtig geschmückt. Erfolgreich heißt: Alle Tiere sind vollzählig und kommen gesund und wohlbehalten wieder zurück in den heimischen Stall. Sollte einzelnen Kühen im Laufe des Sommers oder auf dem Abstieg etwas zugestoßen sein, verzichten die Älpler auf den aufwändigen Schmuck und legen den Tieren nur Glocken an.
Bisher verlief alles reibungslos und die Bauern bereiten sich auf reichhaltige Dekorationen vor. Die Kränze aus Tannengrün, bunten Bändern und Alpenblumen werden schon am Vortag gebunden. Glocken und Spiegel sollen Schutz vor bösen Geistern bieten und für gefahrenfreie Wege sorgen. Je nach Anzahl der Tiere dauert das aufwendige Schmücken vier bis fünf Stunden.
Ob der Almsommer friedlich und erfolgreich war, erfahren Einheimische und Gäste spätestens, wenn die Bauern am 21. September gegen 13 Uhr mit ihren Tieren von den sechs Tannheimer Almen ins Tal zurückkehren. Dann marschiert ein prächtig geschmückter Zug mit etwa 600 Kühen ins Dorf und es kann gefeiert werden: in festlichen Trachten, mit viel Musik und den traditionellen Tiroler Schmankerln.
Wer am Freitag, 21. September keine Zeit hat, sollte sich den Donnerstag, 20. September, Samstag 22. und Sonntag 23. September merken. Denn dann findet, nicht weniger spektakulär, der Almabtrieb in Haldensee, Schattwald und Nesselwängle statt.
Termine der Almabtriebe 15.09.2007: Viehscheid in Jungholz 20.09.2007: Almabtrieb in Haldensee 21.09.2007: Almabtrieb in Tannheim 22.09.2007: Almabtrieb in Schattwald 23.09.2007: Almabtrieb in Nesselwängle