Mit Posaunen und Trompeten wird am 25. August beim "Tanzlmusikfest" der Herbst begrüßt. Auf der Hohlriederalm stimmen zahlreiche Kapellen rund um den beliebten Volksmusikmoderator Franz Posch bekanntes Liedgut an, und wen der Tanzfuß juckt, legt vor der malerischen Bergkulisse eine flotte Sohle aufs Parkett. Für das leibliche Wohl sorgen auch beim 6. Tanzlmusikfest die Auffacher Bäuerinnen, die für ihre leckeren Brodakrapfen mit Käsefüllung ebenso bekannt sind wie für weitere Tiroler Schmankerl, die man unbedingt probieren sollte.
Ein ganz besonderes Highlight des Genussherbstes läuten die tierischen Bewohner des Hochtals am 21. September mit dem traditionellen Almabtrieb ein. Dann kehren die Kühe mit lautem Glockengebimmel von ihren Sommer-Refugien in den Wildschönauer Bergen in ihren Heimatstall zurück. Sie sind nicht zu überhören und auch nicht zu übersehen: Jede Kuh bekommt von ihrem Senner anlässlich des besonderen Tags einen individuellen Kopfschmuck aufgesetzt. Mal ist es eine überdimensional geflochtene Krone, die das Haupt der Kuh-Madame ziert, mal ein großer Almbuschen, mit kunterbunten Blumen. Ob blau, lila, rot, pink oder gelb: Die jeweilige Lieblingsfarbe lesen die Almbauern ihren Schützlingen von den Augen ab - man ist ja schließlich mit der Kuh per Du. Um die Mittagszeit erreichen die ersten der rund 500 Tiere samt ihrer Begleiter das Zentrum von Auffach, wo schon alles für das große Almfest vorbereitet ist. Ein Bauern- und Handwerksmarkt, zahlreiche Essensstände und Livemusik sorgen für gemütlich-zünftige Stimmung, bei der noch bis tief in die Nacht gefeiert wird.
Gleich eine ganze Woche lang (4. bis 12. Oktober) lässt das Hochtal seine Superknolle hochleben. Die weiße Stoppelrübe ist es nämlich, die der Wildschönau die Auszeichnung "Genussregion Wildschönauer Krautingerrübe" einbrachte und aus der seit Mitte des 18. Jahrhunderts der geschmacklich unverkennbare Krautingerschnaps hergestellt wird. Der Hochprozentige, der seines Zeichens auch als Medizin in jedes Apothekerschränkchen gehören sollte, wird heute nur noch von 15 Bauern gebrannt, und das ausschließlich in der Wildschönau. Wer dem Geheimrezept des Krautingers auf die Schliche kommen möchte, kann den Brennern bei Hofführungen in die Kessel gucken und beim Krautingerball am 12. Oktober erfahren, welchen Schnaps die Jury in diesem Jahr zum "Krautinger des Jahres" kürt. Was man mit den Rüben sonst noch so alles anstellen kann, lassen sich Gäste wahrlich auf der Zunge zergehen. Im Rahmen der Festwoche stehen neben Tiroler Hausmannskost auch ausgefallene Rüben-Kreationen auf den Speisekarten der Wildschönauer Restaurants: Wie wär's mit gebratenem Zander auf Rübenragout oder doch lieber einen Ruab'nstrudel auf Kürbisrahmsauce? Egal ob in flüssiger oder gekochter Form, die Krautingerrübe ist auf jeden Fall eine Versuchung wert.
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