Dem kleinen, aber umso feineren Koch- und Backbüchlein ging ein öffentlich ausgelobter Wettbewerb voraus. Dazu wurde das Winterbacher Backhäusle mit Reisigbüscheln ("Krähle") angeheizt, bevor die Salz- und Lauchkuchen in ihrer verschiedensten Form unter Anleitung sachkundiger Backfrauen "eingeschossen" wurden. "Oma Ruth", die zum -noch- aktiven Team der Winterbacher Backfrauen gehört, spielte dabei eine wichtige Rolle, die auch in dem Büchlein dokumentiert wird. In ihm sind neben Beschreibungen von Andreas Krohberger auch lesefreundliche Beiträge von Markus Polinski und Jörg Aschbacher, Lothar und Ursula Späth sowie Landes-Tourismus-Chef Andreas Braun zu finden.
Bereits 1785 hat Herzog Carl Eugen von Württemberg eine Verfügung zum Bau von gemauerten Backhäusern an Stelle der meist zu jedem Haus gehörenden Backöfen erlassen. Dies vor allem aus Feuerschutzgründen. Weil sich niemand so gern über die Schultern schauen lassen wollte, wurde des Herzogs Idee erst ab 1806 mittels Generalverordnung von König Friedrich I. durchgesetzt. Bald wurden die Vorteile des gemeinsamen Backens erkannt und alle im Dorf trugen ihren zu Hause gefertigten Teig zum Gemeindebackofen. Das Backhäusle wurde zum beliebten Treffpunkt, in dem -wie im Waschhaus oder Milchhäusle- der Dorfklatsch blühte. In diese Zeit ist wohl auch die Entstehung des Salzkuchens zu legen.
"Salzkuchen" ist erschienen im edition K-Verlag für Kunst und Lebenskultur in Partnerschaft mit Hampp Verlag, Stuttgart. ISBN 978-3-942561-17-4