Zehn Freilichtbühnen entlang der Romantischen Straße bieten in diesem Sommer ein breitgefächertes Programm – von mitreißenden Konzerten über Theaterklassiker bis zu Bühnenfassungen erfolgreicher Kinofilme. Fans der verschiedensten Musikrichtungen kommen beispielsweise in Wertheim auf ihre Kosten. In den historischen Mauern der Wertheimer Burg gibt es unter anderem Punkrock aus Südtirol (17. Juni), Hardcore-Stubenmusi (13. Juli), Mittelalter-Rock (14. Juli), Musik-Comedy (25. Juni), eine ABBA-Night (8. Juli) und „La Traviata“ von Giuseppe Verdi (12. August) zu hören und sehen.
Mackie Messer, Eliza Doolittle und der Boanlkramer geben sich bei den Frankenfestspielen in Röttingen im Burghof Brattenstein die Ehre, wenn vom 22. Juni bis 13. August „Die Dreigroschenoper“, „My Fair Lady“ und „Der Brandnerkaspar schaut ins Paradies“ auf die Bühne kommen. Eine Besonderheit sind dabei die Tische im Zuschauerbereich, die zum Weingenuss während der Vorstellung laden.
Dem gewaltigen Schluck des Altbürgermeisters Nusch, mit dem 1631 die Stadt vor dem Untergang bewahrt wurde, wird alljährlich zu Pfingsten in Rothenburg o.d.T. mit dem historischen Festspiel „Der Meistertrunk“ gedacht. Ein weiterer bekannter Stadtvater der fränkischen Stadt im Mittelalter war Heinrich Toppler. Ihm widmet sich auf unterhaltsame Art das Theaterstück „Toppler – oder der Versuch sich die ganze Welt untertan zu machen“ vom 17. Juni bis 8. Juli. Nach diesem Ausflug in die Historie schließt der Thriller „Die Falsche Schlange“ von Alan Ayckbourn, Großbritanniens populärstem Gegenwartsdramatiker, die Open-Air-Saison im Hof des ehemaligen Klosters ab (26. Juli bis 26. August).
Krimi-Liebhaber können sich auch auf die Aufführung „Ein Fall für Pater Brown“ während der Sommerfestspiele (bis 20. August) in Dinkelsbühl freuen. Gut vor allen Wetterkapriolen auf der überdachten Freilichtbühne am Wehrgang geschützt, sind die Zuschauer hautnah dabei, wenn der liebenswerte Pater Brown, der auf die Isle of Man strafversetzt wurde, einen alten Geheimgang entdeckt und den Mord am Küster aufklärt.
Jeder zehnte Deutsche hat bereits den Film „Ziemlich beste Freunde“ gesehen. Die Bühnenversion des berührenden Dramas um das ungleiche Paar, das sich auf wunderbare Weise ergänzt, steht ebenfalls auf dem Spielplan in Dinkelsbühl.
Populäre Filme sind auch die Grundlage einiger Aufführungen in Feuchtwangen, Donauwörth und Augsburg. So bringen die Kreuzgangspiele in Feuchtwangen (bis 13. August) im Jubiläumsjahr der Reformation die Theaterfassung von „Luther“ auf die Bühne. Dabei erleben die Zuschauer den Reformator als Mensch seiner Zeit, die von Veränderungen und Widersprüchen geprägt war. Ob „Die Päpstin“ tatsächlich eine historische Figur war, ist nach wie vor umstritten, doch spannend ist der Stoff, den Sönke Wortmann 2009 verfilmte, auf jeden Fall. Auf der Freilichtbühne am Mangoldfelsen in Donauwörth (24. Juni bis 5. August) wird die Geschichte des Mädchens Johanna erzählt, das sich als Junge und Mönch verkleidet, um Bildung zu erlangen. Durch ihr großes medizinisches Fachwissen wird sie Arzt des Heiligen Vaters und später selbst zum Papst ernannt.
„Let’s do the time-warp again“ – absoluten Kultstatus hat „The Rocky Horror Show“. In Augsburg entsteht das schrille Universum von Frank N. Furter vom 1. bis 31. Juli auf der Freilichtbühne Am Roten Tor und lädt zum Mittanzen und -feiern ein – „It’s just a jump to the left.“
Selbstverständlich gibt es auch ein umfangreiches Programm für Kinder und Jugendliche. In Nördlingen besteht „Der kleine Ritter Trenk“ gemeinsam mit seinem Ferkelchen zahlreiche Abenteuer und kann seine Familie befreien (30. Juni bis 30. Juli). „Jim Knopf und Lukas der Lokomotivführer“ gehen in Feuchtwangen auf große Fahrt (bis 13. August) und „Die Prinzessin auf der Erbse“ findet dort ebenfalls ihr Glück, während „Peter Pan“ in Donauwörth in seine Welt entführt (8. Juli bis 3. August). Etwas ganz Besonderes ist die Junge Oper Schloss Weikersheim. Vom 27. Juli bis 6. August sind in Engelbert Humperdincks romantischen Oper „Hänsel und Gretel“ junge Opernsänger am Beginn ihrer Karriere zu erleben, die Musik spielt das Bundesjugendorchester.
Das südlichste Freilichttheater an der Romantischen Straße ist übrigens in Steingaden. Die Theaterschaffenden bringen mit „Die Anstifter“ ihr drittes Freilichtspiel auf die Bühne (15. Juli bis 5. August). Mit rund 300 Mitwirkenden lassen sie die Geschichte um den Adligen Norbert von Xanten, einem streitbaren Zeitgenossen, lebendig werden und gehen der Frage nach, welche Folgen die Historie für die Gegenwart hat. Weitere Infos zu den Open-Air-Veranstaltungen entlang der Romantischen Straße unter www.romantischestrasse.de.