Jürgen Wünschenmeyer, Geschäftsführer der Romantische Straße Touristik Arbeitsgemeinschaft GbR: „Im längerfristigen Vergleich legen wir als Destination kontinuierlich zu – das ist nicht zuletzt auf unsere Marketing- und Vertriebsaktivitäten mit Beteiligung an nationalen und internationalen Messen und Workshops und insbesondere zusammen mit der DZT Deutsche Zentrale für Tourismus gerade auch in Übersee zurückzuführen“.
Die beiden Spitzenreiter befinden sich jeweils am Start- und Endpunkt der Erlebnisstraße. Während es Würzburg auf 891.801 Übernachtungen bringt, darunter 178.942 aus dem Ausland, behauptet Füssen mit insgesamt 1.286.618 Nächtigungen (dabei knapp ein Viertel internationaler Herkunft) unangefochten die Pole Position. Die bevorzugte Lage am Alpenrand, die Seen und vor allem die Königsschlösser sind die Zugpferde im Süden der Reiseroute. Das zeigt sich auch daran, dass das benachbarte Schwangau mit 767.164 Übernachtungen, wovon nahezu 40% auf ausländische Gäste entfallen, nach Füssen und Würzburg (891.801) und weiterhin knapp vor Augsburg (764.375) auf Platz 3 rangiert. Dank der geographischen Lage zwischen Königsschlössern und dem Weltkulturerbe Wieskirche im Pfaffenwinkel positioniert sich die rund 3.500 Einwohner zählende Gemeinde Halblech mit 157.315 Nächtigungen seit Jahren vor größeren Städten wie Landsberg (149.764), Dinkelsbühl (127.988), Donauwörth (112.884) und Nördlingen (106.623).
Mehr als jeweils eine halbe Million Mal übernachteten Gäste in Bad Mergentheim (565.459) und Rothenburg ob der Tauber (526.930). Interessant ist dabei der Blick auf die Aufenthaltsdauer und Gästestruktur: Die baden-württembergische Kur- und Deutschordensstadt steht mit 4,6 Tagen absolut an der Spitze, während die Mittelalterperle bei 361.481 Ankünften auf die mit 1,5 Tagen kürzeste Aufenthaltsdauer aller Orte an der Romantischen Straße kommt. Dabei hat die Festspielstadt Rothenburg o. d. T. allerdings ein absolutes Alleinstellungsmerkmal: Es ist der einzige Ort, bei dem die Zahl der durch internationale Gäste generierten 284.906 Übernachtungen die der deutschen Besucher um 42.882 überwiegt. Dass hohe Besuchszahlen trotz eines reichhaltigen Kultur- und Freizeitangebots nicht unbedingt zu längerer Aufenthaltsdauer führen müssen, zeigen Augsburg mit 440.602 Ankünften und 1,7 Tagen und Würzburg (568.692 / 1,6 Tage). Als Geschäftsreise-, Kongress- und Messedestinationen liegt der Fokus in den beiden größten Kommunen an der Romantischen Straße, die zugleich die dritt- und die sechstgrößte Stadt Bayerns sind, auch auf Business. An der Spitze europäischer Gäste stehen weiterhin die Schweiz mit 107.269 Übernachtungen vor den Niederlanden (104.953) und Italien (96.229). Dahinter folgen mit Abstand Großbritannien (58.757), Österreich (54.419), Frankreich (44.952), Belgien (30.957) sowie Spanien (28.278). Die steigende Beliebtheit bei Besuchern aus Osteuropa zeigen die Zuwachsraten der Übernachtungen aus Polen, Tschechien und Ungarn. Wie abhängig Reisen auch von politischen und wirtschaftlichen Entwicklungen eines Landes sind, dokumentiert ein deutlicher Rückgang von 7.016 auf 25.932 Übernachtungen russischer Besucher.
Absolut stärkster Quellmarkt sind mit 130.717 Übernachtungen die USA, die im vergangenen Jahr Japan vom zweiten auf den nun fünften Rang (98.855) zurückgedrängt haben. Dennoch punktet die Romantische Straße mit ihrem breiten Angebotsmix aus Kultur, Kunst, Geschichte, Natur, Kulinarik und Freizeit immer stärker im asiatischen Raum. So verbesserte sich China um knapp 32.000 auf nun 114.308 Nächtigungen und einen unangefochtenen zweiten Rang. Ein deutliches Plus mit 28.818 Übernachtungen verzeichnet Taiwan, Korea legte um über 3.500 auf 16.557 Übernachtungen zu. Einen leichten Zuwachs zeigt die Statistik bei Indien und Thailand, und die Übernachtungen indonesischer Gäste verdreifachten sich von 92 auf nun 280…
Bleibt noch zu erwähnen, dass immerhin weitere über 210.000 Übernachtungen aus dem – über die statistisch erfassten 24 Märkten hinaus – aus anderen Ländern kommen.