Dass langsame, aber lang andauernde Bewegung letztlich mehr bringt als Joggen, ist eine vergleichsweise junge Einsicht. Die ersten Hinweise kamen von einer Postbotenstudie in den sechziger Jahren, bei der die Briefträger um etliches gesunder waren als deren Schreibtischkollegen. Ihre Lebensdauer war deutlich höher, das Risiko eines Herzinfarkts geringer.
In den Folgejahren belegten immer wieder groß angelegte Langzeitstudien, vor allem in den USA, dass selbst einfache Formen regelmäßiger Bewegung eine positive Wirkung auf die Gesundheit haben. Es ist mittlerweile ebenfalls erwiesen, dass der Energieaufwand für einen Kilometer Laufen in etwa der gleiche ist wie für einen Kilometer Gehen. Man braucht eben nur entsprechend länger. Die größten Kalorienverbraucher sind schließlich die Beinmuskeln.
Und auch der enorme Gesundheitsgewinn durch das Wandern konnte inzwischen belegt werden. Ein wenig intensiver, aber regelmäßig betriebener Ausdauersport trägt optimal zur Stärkung des Immunsystems und zur Normalisierung des Stoffwechsels bei. Wenn es zudem - wie beim Wandern - auch mal bergauf und bergab geht, profitiert zusätzlich der Kreislauf kräftig davon. Wandern ist damit das beste Mittel zur Vorbeugung von Zivilisationskrankheiten, zumal es so gut wie keine Nebenwirkungen gibt.
Kurz und gut: Wandern ist nicht nur für den Körper nachweislich eine Wohltat, auch die Psyche profitiert davon. Die Stimmung wird besser, die Arbeitsfähigkeit erhöht, Stress wird abgebaut und nicht selten kommt die Lösung eines Problems in der freien Natur von ganz alleine.
Im Waldecker Land vereinen sich alle Faktoren zu einem Ganzen: Hier ist die Luft rein, die Natur in ihrer Vielfalt unvergleichlich und das Wanderwegenetz von anspruchsvoll bis einfach zu meistern.
Der Qualitätswanderweg "Uplandsteig" beispielsweise gilt als anspruchsvoller Wanderweg. Er führt einmal um die Gemeinde Willingen und berührt dabei alle neun Ortsteile. Die Topographie der Landschaft lässt schon erahnen, dass die Wanderer auf der Strecke teilweise größere Steigungen und steile Abstiege bewältigen müssen. So werden allein auf den ersten 15 Kilometern insgesamt 1.487 Höhenmeter überwunden.
Eine weitere Besonderheit des Weges: Immer wieder ändert sich das Gesicht der Landschaft und bietet den Wanderern unvergessliche Naturerlebnisse und wunderschöne Ausblicke. Es geht durch Mischwald, Buchenwald, Feldflure, blühende Wiesen, Sumpflandschaften und Hochheiden.
Wer sich auf den Weg macht, sollte allerdings vorher genau die Etappen festlegen, denn Einkehr- und Übernachtungsmöglichkeiten gibt es nicht in allen Ortsteilen, die durchwandert werden. Dies gilt insbesondere für die Etappe von der Diemelquelle bis nach Willingen. Hier geht es 20 Kilometer durch freie Natur. Einen Rucksack mit Getränken und Essen sollte also jeder auf dem Rücken tragen. Zudem ist der Uplandsteig in vielen Teilen ein naturbelassener Wanderweg und verläuft demnach über unbefestigte Wege, entsprechende Kleidung und festes Schuhwerk sind daher ein absolutes Muss.
Ein weiterer, unvergleichlich schöner Wanderweg im Waldecker Land ist der Qualitätsweg "Diemelsteig", ein Rundweg von rund 60 Kilometern Länge, der die schönsten Winkel der Gemeinde Diemelsee miteinander verbindet. Mittelpunkt der Gemeinde ist der gleichnamige See, der eingebettet in die Berge des Sauerlandes und direkt vor den Toren des Wintersportzentrums Willingen liegt.
Mit dem "Diemelsteig" wurde vor nicht allzu langer Zeit eine Route ausgewiesen, die keine Wünsche offen lässt und den Anforderungen eines "Steigs" gerecht wird, nämlich möglichst naturbelassen und abwechslungsreich zu sein. Viele Ruhebänke laden zum Verweilen ein und bieten die Möglichkeit, die herrlichen Ausblicke oder Naturdenkmäler zu genießen. Den Weg weisen über 300 geschwungene "D's" auf grünem Grund.
Startpunkt für den "Diemelsteig" ist Heringhausen. Hier beginnt der Weg direkt am Haus des Gastes. Die Strecke führt hinauf zur St.-Muffert-Klippe, von der aus sich der erste atemberaubende Ausblick auf den See samt Sperrmauer offenbart. Über Rhenegge geht es schließlich entlang des Besucherbergwerkes zur "Adorfer Stufe", einer Klippe, in der sich über 300 Millionen Jahre Erdgeschichte ablesen lassen. Wirmighausen, Flechtdorf. Schweinsbühl, Deisfeld und Hemmighausen sind die nächsten Stationen. In Deisfeld trifft der "Diemelsteig" übrigens auf den bekannten "Uplandsteig". Beide Wege führen dann parallel nach Ottlar, von wo es hinauf auf den 738 Meter hohen Dommelberg geht. Einmal hier oben angekommen lohnt sich auf jeden Fall noch der Aufstieg auf den Dommelturm, von dem aus man einen weiten Blick ins Westfälische, aber auch bis nach Kassel hat. Über Stormbruch geht es schließlich wieder Richtung Ausgangspunkt nach Heringhausen.
Wer seinen Gesundheits-Wanderurlaub im Waldecker Land selber planen möchte, findet eine Menge Gastgeber, die garantiert für jeden Geschmack etwas im Angebot haben. Darunter sind auch eine Menge zertifizierter Qualitätsgastgeber, die in unmittelbarer Nähe zu den Wanderstrecken liegen und besonderen Service für Wanderer bieten.
Eine Übersicht über die Wanderwege mit einer Auswahl von Qualitätsgastgebern bietet der Wanderführer des Touristik Service Waldeck-Ederbergland GmbH .