„Schneewittchendorf“ Bergfreiheit
Eine echte Bergwerkssiedlung war das heutige Bergfreiheit. In Bergfreiheit soll auch das Märchen von „Schneewittchen und den sieben Zwergen“ seinen Ursprung haben. Heute bietet ein Besucherbergwerk Einblick in den teilweise freigelegten Stollen des Kupferbergwerkes. Ein Bergamtsmuseum sowie ein restauriertes Bergamt mit Schmiede und eine Tonbildschau informieren über die Erzgewinnung, die in Bergfreiheit vor knapp 200 Jahren zum Stillstand kam.
„Grube Christiane“ in Adorf
Eisenerz brachten hingegen die Arbeiter der „Grube Christiane“ zu Tage. Bis 1962 wurde hier noch das Metall gefördert. Heute zeugt ein eindrucksvolles Museum von der fast 800jährigen Geschichte des Bergbaus in Adorf.
Die Räume der ehemaligen Aufbereitungsanlage unterhalb des Förderturms beherbergen das Bergwerksmuseum. Gut erhalten ist noch die originale Sturzrolle, durch die das Erz von oben auf das Leseband fiel, wo in mühevoller Handarbeit das "taube Gestein" aussortiert wurde. Auf insgesamt 120 Quadratmetern Fläche sehen die Besucher außerdem eine umfangreiche Gesteins- und Mineraliensammlung aus dem Adorfer Raum sowie Geräte und Werkzeuge aus der Abbauzeit.
Anhand von zahlreichen Bildern, Modellen, Schautafeln und originalen Exponaten wird zudem der Weg des gehauenen Eisenerzes vom Abbau in Adorf bis hin zur Verhüttung in Duisburg-Huckingen dargestellt.
Fachkundige Führer, die teilweise selber noch jahrelang in der Grube Christiane gearbeitet haben, begleiten die Besucher schließlich etwa 90 Minuten lang durch die spannende und bizarre Welt Unter Tage. Hier gibt es verlassene Stollen, Strecken und Abbauorte. Zu dem Ausflug in die Unterwelt wird den Besuchern empfohlen, dicke Jacken mitzunehmen, denn die Temperatur beträgt hier sowohl im Sommer als auch im Winter gerade mal acht Grad.
Der Battenberger Burgberg
Unter die Erde geht es auch bei einer Führung durch die etwa 150 Jahre alten Stollen des Burgbergs in Battenberg. Ausgerüstet mit Schutzkleidung und Grubenlampe und unter Anleitung von erfahrenen Führern erfahren die Gäste hier einiges über die Geschichte des Brauneisenabbaus und über die widrigen Arbeitsbedingungen der Bergleute.
Schiefer aus Willingen
Von der glanzvollen Zeit des Schieferabbaus in Willingen zeugen noch heute die Dächer des bekannten Wintersportortes im Waldecker Land. Das ehemalige Schieferbergwerk mit über 100 Jahre alten Stollen und Kavernen kann jeweils von mittwochs bis sonntags besichtigt werden. Fachkundige Führer leiten die Gruppen und geben auch hier einen Einblick in die Geschichte des Schieferbergbaus.
Gold aus dem Korbacher Eisenberg
Highlight in der Welt der unterirdischen Stollen und Gänge ist jedoch zweifelsohne ein Besuch im Korbacher Eisenberg. Ab Mai starten auch hier wieder die Führungen in den Unteren-Tiefen-Tal-Stollen. Denn Mitte April endet die Ruhezeit für Fledermäuse, die sich dort im Winter zurückziehen. Statt der Flattermänner werden dann wieder Tagesgäste den Gang in Korbachs goldene Vergangenheit wagen. Mit Helm, Stiefeln, Jacken und Geleucht geht es auf zu einem der spannendsten Abenteuer Waldecker Bergbaugeschichte.
Mit seinen rund 20 Kilometern Such- und Abbaustrecken ist der Eisenberg durchhöhlt wie ein Schweizer Käse. Das kommt nicht von ungefähr, denn schon römische Geschichtsschreiber erzählten vom Edergold. Und die reichste Lagerstätte im Land an Eder und Diemel erlangte spätestens um 1250 weithin Berühmtheit, als der Theologe, Philosoph und Naturkundler Albertus Magnus über das edle Erz vom Eisenberg berichtete.
Mehr als eine Tonne Gold schlummert noch in den Gesteinsgängen des Korbacher Hausbergs. Wirtschaftlich lässt sich das edle Metall allerdings nicht mehr gewinnen. So blieben auch alle Versuche, sich in den folgenden Jahrhunderten eine goldene Nase zu verdienen, ohne Erfolg.
Seit knapp vier Jahren nun ist der „Untere-Tiefe-Tal-Stollen“ für Besucher geöffnet und verzeichnet weiterhin wachsendes Interesse. Nach Gold graben können die Gäste zwar nicht, aber es öffnet sich ein authentisches Erlebnis: Der Besucherstollen hat seine Ursprünge im 14. und 15. Jahrhundert. Rund 250 Meter tief in den Berg führt die Tour, und künftig sollen weitere rund 180 Meter in einem Seitengang erschlossen werden.
Zudem befindet sich direkt am Eisenberg die „Goldspur“. Ein Lehrpfad, der eindrucksvoll die historischen Spuren Deutschlands reichster Goldlagerstätte dokumentiert. Weitere Informationen rund um das Gold gibt unter anderem das Korbacher Wolfgang-Bonhage Museum in seiner Gold- und Bergbauabteilung.