Der Nationalpark ist unbestritten die Perle der Ferienregion Waldecker Land. Hier kann man auf einzigartige Weise Natur erleben und verstehen, zu ausgedehnten Wanderungen aufbrechen und aus den Schönheiten dieser Region neue Kraft schöpfen. Auf rund 5700 Hektar wurde hier im Jahr 2004 einer der letzten großen und naturnahen Rotbuchenwälder Mitteleuropas geschützt. Über 50 Hügel und Berge prägen die Landschaft des Nationalparks Kellerwald-Edersee. Aus der Vogelperspektive präsentiert er sich dem Betrachter wie ein Buchenmeer.
Knapp sieben Millionen Euro werden in diesem Jahr erneut in die Infrastruktur des Nationalparks investiert. Am Rande von Herzhausen, direkt an der Bundesstraße 252, an einer der Haupteingangsrouten zum Nationalpark, entsteht das Besucher- und Informationszentrum. So einzigartig die Naturausstattung des Nationalparks ist, so einzigartig wird auch das NationalparkZentrum. Es wird Begegnungs- und Bildungsstätte sowie Ausstellungs- und Veranstaltungsort. Und es lädt ein zu einem ersten orientierenden Besuch mit allen Sinnen.
Schon die Architektur des gläsernen Rundbaus setzt Maßstäbe. Zum einen fügt sich der Bau ganz unauffällig in die Landschaft ein, zum anderen bietet die große Glasfront einen Panoramablick in die Natur. Rund 4,7 Millionen Euro kostet das Gebäude, finanziert von der Gemeinde Vöhl, aus EU-Geldern und Landesmitteln.
Herzstück des Zentrums ist jedoch die Ausstellung. "In dieser Art einzigartig in ganz Deutschland", freut sich Katrin Schneider, Leiterin des neuen NationalparkZentrums. Beauftragt wurde für die Konzeption die österreichische Firma "KRAFTWERK Living Technologies"", die auf der ganzen Welt tätig ist und sich für außergewöhnliche Inszenierungen einen Namen gemacht hat.
Aufgeteilt ist die Ausstellung in drei große Teile, die die Besucher allesamt in eine andere Welt entführen, die Sinne wecken und Phantasien anregen. Zunächst einmal begegnet dem Gast eine emotionale Einführung im Feenhügel. Es ist der Eingang in eine andere Welt, in der man die Wesensgeister der Elemente trifft. Es folgen die wichtigsten Lebensräume des Nationalparks: Felsen und Blockhalden, Quellen und Bäche und natürlich der Buchen-Urwald. Und auch hier gibt es nicht nur etwas zu sehen: Es plätschert, gluckert und spritzt bei den Bächen, den Urwald entdeckt man aus der Perspektive eines Spechtjungen.
Der zweite Teil der Sinnes-Schau beinhaltet ein Ensemble von acht interaktiven Ausstellungsstücken. In der "UrZeit" geht’s visuell in Vergangenheit und Zukunft des Nationalparks, Die "AugÄpfel" zeigen beispielsweise unterschiedliche Panoramen des Buchenmeeres. Im "WildWechsel" durchstreift man mit der Wildkatze die vielfältigen Waldbiotope des Nationalparks.
Highlight wird sicherlich das 4-D-SinneKino, das die Besucher eins werden lässt mit der unvergleichlich schönen Natur. Und dazu reicht nicht allein ein aufwändig produzierter 3D-Film, auch Effekte wie Wind, Rütteln der Sitze oder Kitzeln an der Wade wecken Emotionen und entführen in eine andere Welt. "Wildnis" ist das zentrale Thema dieser Dauerausstellung, in die 2,1 Millionen Euro investiert werden. Getragen werden die Kosten jeweils zur Hälfte vom Land Hessen und der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU).
Neben der Ausstellung wird in dem NationalparkZentrum ein Seminarraum eingerichtet. Dort werden künftig Veranstaltungen, Vorträge und Seminare des Nationalparks stattfinden, aber auch andere Institutionen oder Vereine können diesen Raum nutzen. Eine Gastronomie sowie ein Nationalparkshop runden das Angebot ab.