Behaglichkeit kehrt ein, wenn die Flammen im Kamin prasseln, sich die Wärme ausbreitet und es nach Holz duftet. Wen ergreift da nicht die Lagerfeuerromantik vergangener Tage? Gerade in Zeiten, in denen fossile Brennstoffe wie Öl und Gas in der Kritik stehen, besinnen sich immer mehr Menschen auf den nachwachsenden Rohstoff Holz zum Heizen. Bauherren beziehen einen Kaminofen oft schon in die Planung mit ein. Besitzer von Bestandsimmobilien liebäugeln mit dem Nachrüsten. Rund 11 Millionen Holzöfen sorgen in Deutschlands Wohnzimmern mittlerweile für Gemütlichkeit. Aber nicht alles, was in Sachen Kaminofen machbar ist, ist auch sinnvoll. Wir sagen Ihnen, worauf es wirklich ankommt!
Welcher Kaminofen ist der richtige?
Im Jahr 2010 trat die Novelle der Bundesimmissionsschutzverordnung (1. BImSchV) in Kraft. Sie besagt, dass technisch veraltete Holzfeuerstätten ausgetauscht, modernisiert oder gar stillgelegt werden müssen. Der Erfolg dieser Verordnung kann sich sehen lassen: In den vergangenen zehn Jahren sind die Emissionen aus Kaminöfen, Heizkaminen und Kachelöfen um rund ein Drittel gesunken. Um die Vorgaben auch weiterhin einhalten zu können, ist es wichtig, sich für den richtigen Kaminofen im Eigenheim zu entscheiden.
Kachelofen: Diese auch Speicherofen genannte Feuerstätte ist seit Jahrhunderten beliebt. Seine Strahlungswärme sorgt für ein angenehmes Raumklima und kann je nach Ausführung bis zu 24 Stunden gespeichert und dementsprechend abgegeben werden. Neben dem Kachelgrundofen gibt es auch Kombiöfen und Warmluftöfen.
Kamin: Ein offener Kamin erlaubt die freie Sicht auf die Flammen. Darum wird auf eine Glastür gern verzichtet. Dies ist jedoch in Deutschland aufgrund des Brandschutzes verboten und auch die Heizleistung ist bei dieser Variante eher gering, der Holzverbrauch jedoch recht hoch. Mit einer feuerfesten Tür versehen, steigert sich die Effizienz des Kamins. Meist wird sie aus Stahlblech oder Gusseisen gefertigt. Der Brennraum ist zur Wärmespeicherung mit Schamottstein ausgekleidet. Mit Kaminöfen lassen sich nicht nur einzelne Räume beheizen. Es gibt auch wassergeführte Kaminöfen, die zusätzlich die Brauchwasseraufbereitung übernehmen.
Specksteinofen: Diese Form des Kaminofens verfügt über beste Wärmespeicherkapazitäten. Nachdem er angeheizt wurde, erwärmt sich zunächst der Speckstein. Dieser gibt dann gleichmäßig und dauerhaft bis zu 24 Stunden seine Wärme in den Raum ab. Für ein schnelles Feuer und rasche Wärme ist diese Art von Kaminofen allerdings nur dann geeignet, wenn eine große Kaminsichtscheibe eingebaut wird. Sie leitet einen Teil der Strahlungswärme schneller in den Raum. Das Gewicht des Specksteinofens ist recht hoch. Wer einen bestehenden Wohnraum damit nachrüsten möchte, sollte zunächst einen Baustatiker um Rat fragen.
Pelletofen: Sollen nur einzelne Räume geheizt werden, eignet sich auch ein Pelletofen gut. Design und Leistung sprechen oft für einen Einsatz beispielsweise im Wohnzimmer oder in der Wohnküche. Im Gegensatz zu anderen Kaminöfen arbeitet ein Pelletofen teilweise automatisch. Der Vorratsbehälter für die Pellets ist je nach Bedarf einmal täglich oder auch nur alle paar Tage aufzufüllen. In der Regel findet die Verbrennung deutlich sauberer und umweltfreundlicher statt als bei anderen Kaminöfen. In Niedrigenergiehäusern kann ein Pelletofen sogar die Haupt-Wärmequelle darstellen.
8 heiße Tipps zur Wahl Ihres Kaminofens
Bei der Planung bzw. beim Kauf eines Kaminofens wollen einige Für und Wider gegeneinander abgewogen werden. Hier kommt eine Zusammenfassung der wichtigsten Kriterien für den Kauf Ihres heimischen „Lagerfeuers“:
1. Vor allem für Nachrüster gilt: Vereinbaren Sie vor dem Kauf des Kaminofens einen Termin mit Ihrem Schornsteinfeger. Er schaut sich die Bedingungen bei Ihnen zu Hause an und kann beurteilen, welche Art Ofen für Sie sinnvoll ist und ob gegebenenfalls besondere Genehmigungen nötig sind.
2. Wählen Sie einen Kaminofen, der zu Ihren Räumlichkeiten passt. Dabei kommt es zum einen auf die Größe des Raumes an, der beheizt werden soll. Je nach Modell sollte ein Statiker zudem prüfen, ob der Boden das hohe Gewicht sicher trägt.
3. Denken Sie auch daran, dass der Durchmesser des Ofenrohres zum vorhandenen Schornstein passen muss und dass die Zugstärke ausreichend ist. Muss per Kernbohrung ein neuer Ausgang für das Rohr geschaffen werden, muss dieser an der richtigen Stelle am Haus angebracht werden.
4. Berechnen Sie (vom Platzbedarf und vom Preis her) auch eine Bodenplatte für den Kaminofen. Die ist unbedingt notwendig, wenn der Untergrund zum Beispiel aus Teppich, Parkett oder Laminat besteht.
5. Machen Sie sich auch Gedanken über das Brennmaterial. Holzscheite verbreiten zwar eine behagliche Stimmung, sie brauchen aber auch Lagerplatz und sollten mindestens zwei Jahre lang getrocknet sein. Je nach Größe des Brennraumes müssen die Scheite auch speziell zugeschnitten sein. Pellets verursachen weniger Arbeit.
6. Qualität hat ihren Preis – das gilt auch für Kaminöfen. Preiswerte Modelle sind schon für unter 500 Euro zu haben. Nicht selten aber weisen sie große Mängel auf. Das geht von wackelnden Türen über scharfe Kanten bis hin zu unsicheren Brennkammern. Ein guter Kaminofen wiegt wesentlich mehr als die Billigvariante – und kostet auch entsprechend mehr. Mit einem Preis ab etwa 1000 Euro sollte man schon rechnen.
7. Optik ist das Eine – praktische Handhabung das Andere! Prüfen Sie, ob bei dem Modell Ihrer Wahl z.B. die Ofenscheibe schnell schmutzig wird. Schiebetüren sind in der Regel schwieriger zu reinigen als Klapptüren. Auch die Form und vor allem das Material des Griffes ist entscheidend. Billige Kaminöfen haben oft einen direkt angesetzten Griff aus Metall, der schnell gefährlich heiß werden kann.
8. Manche Modelle benötigen aufgrund ihrer Wärmeentwicklung mehr Abstand zu brennbaren Materialien im Umfeld als andere. Prüfen Sie den Standort Ihres zukünftigen Kaminofens auf diesen Aspekt.
Potentielle Bauherren, die sich einen Kamin in ihrem Town & Country Massivhaus wünschen, können sich auf www.TC.de noch weiter dazu informieren oder sich an Ihren Town & Country Partner vor Ort wenden.