In Berlin gestaltet UNICEF Deutschland gemeinsam mit TransFair, der Verein, der in Deutschland das Fairtrade-Siegel vergibt, die zentrale Aktion des Tages vor dem Brandenburger Tor. Junge Aktivistinnen der beiden Organisationen demonstrieren gemeinsam mit Top-Model Eva Padberg in einheitlichen T-Shirts. Ihre Botschaft lautet: Stoppt die Ausbeutung von Mädchen und Jungen durch Kinderarbeit. "Umfragen zeigen, dass die Mehrzahl der Verbraucher mehr Angebote aus fairer Produktion wünschen. Handel und Hersteller sollten darauf endlich verstärkt reagieren", sagte TransFair-Geschäftsführer Dieter Overath.
TransFair und UNICEF haben die Aktion "Stoppt Ausbeutung" im November vergangenen Jahres zusammen mit UNICEF-Schirmherrin Eva Luise Köhler gestartet. Seitdem wurden rund 100 deutsche Handels- und Textilunternehmen angeschrieben mit der Bitte, gemeinsam geeignete Strategien gegen Kinderarbeit zu entwickeln. Einige reagierten positiv - viele antworteten gar nicht. "Bildung ist der stärkste Schutz gegen Kinderarbeit. Aber auch die Unternehmen müssen Verantwortung übernehmen und dafür sorgen, dass auch Zulieferer und Subunternehmer Sozialstandards einhalten", sagte der UNICEF-Vorsitzende Dr. Jürgen Heraeus.
Mit ihren Aktionen in mehr als 80 Städten wollen die UNICEF-Freiwilligen Druck machen, um die Ausbeutung von Kindern zu stoppen. Sie werben gleichzeitig dafür, UNICEF-Hilfsprojekte gegen ausbeuterische Kinderarbeit in Indien, Burkina Faso, Ecuador und auf den Philippinen zu unterstützen.
Fairtrade-Standards schützen vor illegaler Kinderarbeit
Die Förderung fairer Handelsstrukturen ist - neben internationalen Konventionen und Gesetzen gegen Kinderarbeit - ein entscheidender Baustein zum Schutz von Kindern und zur Beseitigung der Armut. Durch die Zahlung gerechterer Preise und einer zusätzlichen Prämie helfen Fairtrade-Produkte die Arbeits- und Lebensbedingungen der Produzenten vor Ort zu verbessern. "Erst ein ausreichendes Einkommen ermöglicht es Eltern ihre Kinder für Bildungsangebote freizustellen und so aus dem Teufelskreis Armut auszubrechen", sagte Dieter Overath.
So hilft UNICEF - ein Länderbeispiel:
Im südindischen Bundesstaat Andhra Pradesh arbeiten rund 200.000 Kinder - vor allem Mädchen - in der Produktion von Baumwollsaatgut. Die Baumwollsaaten werden mühevoll per Hand gekreuzt. Dabei atmen die Kinder die Pestizide ein, mit denen die Saaten behandelt wurden. UNICEF hat in hundert Dörfern ein Programm gegen ausbeuterische Kinderarbeit gestartet. Dazu gehört, dass möglichst jedes Kind zur Schule geht. Die Kinder erhalten kostenloses Schulmaterial. In so genannten Brückenschulen können die Kinder verpassten Unterrichtsstoff nachholen. UNICEF hilft, die Schulen besser auszustatten und klärt über die Pestizidgefahr auf.
UNICEF-Aktionstag in mehr als 80 deutschen Städten
Bundesweit rufen heute Tausende jugendliche und erwachsene UNICEF-Freiwillige mit Aktionen in mehr als 80 Städten dazu auf, ausbeuterische Kinderarbeit zu stoppen. Eine Liste mit allen bundesweit geplanten Aktionen, sowie weitere Informationen, finden Sie unter www.unicef.de.