Ausgangspunkt des Projektes sind die EU-Richtlinie 86/609/EEC zum Schutz von Versuchstieren und das deutsche Tierschutzgesetz. Der Schutz der Versuchstiere fängt bereits bei der Vorbereitung von Tierversuchsvorhaben an. Voraussetzung für die Genehmigung von Tierexperimenten ist die Prüfung, ob der verfolgte Zweck nicht durch andere Methoden oder Verfahren als dem Tierversuch erreicht werden kann (§ 7, Abs. 2, Satz 2 Tierschutzgesetz). Die Ausschöpfung aller Informationsmöglichkeiten durch die Wissenschaftler ist fester Bestandteil der gesetzlich vorgeschriebenen Prüfung der Unerlässlichkeit eines Tierversuches in Deutschland. Zur Erfüllung dieses Auftrages, ist für die Wissenschaftler der Zugang zu Informationen über Alternativmethoden besonders wichtig.
Das Internet bietet Zugang zu einer unendlichen Fülle von Informationen, darunter auch zu Alternativmethoden. Dennoch ist es schwierig, aus dieser Fülle die richtigen Informationen zu finden. An dieser Stelle setzt die Idee des Semantic Web an. Im Rahmen von Aktivitäten zum Semantic Web spielt die Entwicklung intelligenter Suchmaschinen, die in der Lage sind zu „verstehen“, was der Nutzer sucht und was die „Bedeutung“ der gesuchten und gefundenen Informationen ist, eine große Rolle. Dadurch soll die Qualität einer Recherche im Sinne von Vollständigkeit, hoher Relevanz und wenig "Abfall" erhöht werden. Eine wissensbasierte Suchmaschine für Alternativmethoden zu Tierversuchen führt die Nutzer im Dialog durch die Fülle an Informationen ans Ziel ihrer Suche in Form von „intelligenten Inhaltsverzeichnissen“.
Die Grundlage einer intelligenten Suchmaschine für Alternativmethoden zum Tierversuch ist die eine vernetzte Wissensbasis, Ontologie, für dieses Wissensgebiet. Eine Ontologie ist ein Wissensmodell, das Fachbegriffe miteinander verknüpft und ähnlich dem menschlichen Gehirn aufgrund der Verknüpfungsmöglichkeiten der Synapsen logische Schlussfolgerungen zulässt. Um ein solches Wissensmodell entwickeln zu können werden relevante Dokumente und Daten zu Alternativmethoden benötigt. Das BfR verfügt über dieses spezielle Wissen über Alternativmethoden zu Tierversuchen. Es ist in den Dokumenten der online ZEBET Datenbank für Alternativmethoden „AnimAlt-ZEBET“ niedergelegt. In der ZEBET-Datenbank werden Methoden dokumentiert, durch deren
• Anwendung das Leiden der Tiere im Experiment vermindert (Refinement),
• die Anzahl der Versuchstiere reduziert (Reduction) oder
• Tierversuche ersetzt (Replacement) werden.
Dieses Kriterium folgt dem international anerkannten Konzept der 3R für Alternativmethoden von Russel und Burch (1959). Die Zentralstelle zur Erfassung und Bewertung von Ersatz- und Ergänzungs-Methoden zu Tierversuchen (ZEBET) im Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) hat auf nationaler Ebene die Aufgabe, die Entwicklung, Anerkennung und Anwendung von Alternativmethoden zu Tierversuchen wissenschaftlich zu unterstützen, www.bfr.bund.de.
Transinsight GmbH entwickelte in enger Kooperation mit der Technischen Universität Dresden die erste wissensbasierte Suchmaschine GoPubMed für biomedizinische Texte die es Biologen und Medizinern erlaubt, wesentlich schneller, relevante Suchresultate zu finden als dies mit herkömmlichen Suchtechnologien möglich ist. Dr. Michael R. Alvers, CEO der jungen in Dresden ansässigen High-Tech Firma, ist stolz praxisnah helfen zu können. "Wir werden alles tun, um das Beste aus diesem einzigartigen Projekt zu machen! Bei einem solchen Thema zur Verbesserung beitragen zu können motiviert uns enorm" führt Alvers aus.
Die Anwendung moderne Informationstechnologien zum Schutz der Versuchstiere, ist für die beteiligten Wissenschaftler der Transinsight GmbH und der ZEBET (BfR) ein besonderes Anliegen. Auch für die Arbeiten am Computer gilt: „Man sieht nur mit dem Herzen gut. Das Wesentliche ist für die Augen unsichtbar.“ (Antoine de Saint-Exupery)