Auffällig oft macht gerade der amerikanische Spielfilm die Architektur zum Gegenstand; er befragt im Film gewissermaßen die Architektur selbst: Inwiefern kann die Architektur Identität stiften? Worin besteht diese Identität? Welcher Preis ist dafür zu zahlen? Und welche Chancen bietet sie?
Ausgangspunkt der Reihe ist - bereits vor Semesterbeginn, am 20. Oktober 2009, - das Monumentalwerke The Birth of a Nation (USA 1915) des amerikanischen Filmpioniers D.W.Griffith, das den Einigungsprozess der Nation aus Nord- und Südstaaten noch als einen Vorgang im Freien und unter offenem Himmel feiert. Es folgen an jeweils eigenen Abenden über das Semester verteilt in chronologischer Reihenfolge Filmbeispiele unter anderem der Regisseure Buster Keaton, Edgar G. Ulmer, King Vidor, Jacques Tati, Stanley Kubrick und Peter Greenaway. Sie gehen das Thema architektonischer Identitätsbildung naturgemäß von sehr unterschiedlichen Ansätzen her an.
Den Zielpunkt jenseits der Reihe bildet am Ende des Semesters (11. Februar 2010) die orchesterbegleitete Aufführung des Stummfilmklassikers Intolerance (USA 1916) wiederum von D.W.Griffith, der auf Anregung des Studiengangs freundlicherweise von der Fruchthalle in Kaiserslautern veranstaltet wird. Der Film, eine der aufwändigsten Produktionen aller Zeiten, bezieht ein zeitgenössisches Geschehen des Jahres 1916 nicht zuletzt mittels Kulissenbauten auf Geschehen im alten Babylon und Judäa zur Zeit Christi und im frühneuzeitlichen Paris der Bartholomäusnacht (1571) und verortete somit die amerikanische Geschichte nunmehr auch architektonisch. Auch dieser Film wird von PD Dr. Reiner Niehoff eingeführt.