Professorin Gabriele Hornung, Leiterin der Fachrichtung Fachdidaktik Chemie, erläutert den Zweck und die Notwendigkeit dieses besonderen Labors anhand ihres innovativen Lehrkonzepts: Lehrveranstaltungen aus Bachelor- und Master-Studienabschnitten sollen so verzahnt werden, dass die Master-Studierenden einerseits als "Lehrassistenten" experimentierende Kleingruppen von Bachelor-Studierenden intensiv betreuen und andererseits selbst erarbeitete Unterrichtsstunden mit größeren Gruppen abhalten. Das schaffe optimale Bedingungen, um neben dem Einüben didaktischer Konzepte auch pädagogische und soziale Lehrkompetenzen schon an der Universität zu trainieren. Und mit Blick auf die Herren der Uni-Leitung erklärt sie: derzeit sei nur mit Hilfe einer Lehrassistenz als Studienleistung die geforderte intensive Betreuung der Studierenden zu leisten.
Das "Chemie-Klassenzimmer" wird seit dem Wintersemester 2013/14 schon in der Ausbildung der Lehramtsstudierenden eingesetzt. Mit seinen 25 "Schüler"-Arbeitsplätzen soll es zukünftig auch von Schulklassen als Labor genutzt werden können, möglichst in Kooperation von Schullehrern und Lehramts-Studierenden. Es ist auch wesentliche Basis für die laufende fachdidaktische Forschung zur Evaluierung und Verfeinerung des Lehrkonzepts: endlich können empirische Daten unter angemessenen Bedingungen in Master- und Promotions-arbeiten erhoben und ausgewertet werden.
Die Einweihungsfeier wurde durch einen interessanten Vortrag von Dr. Britta Schmutzler, Restauratorin, abgerundet. Zu ihrem Thema "Die Erhaltung von archäologischem Fundgut - 'Rettung vor dem Rost'" bieten sich gerade in unserer näheren Umgebung viele Möglichkeiten für forschendes Experimentieren von Schülern.