Anstatt dreimal in der Woche zu joggen und beispielsweise im Fitnessstudio an verschiedenen Geräten mit mehreren Sätzen zu trainieren, werden bei der EMS-Methode Muskeln in kürzerer Zeit aufgebaut, so die Versprechen der Gerätehersteller und erste empirische Ergebnisse dazu. „Die Muskeln werden kurzen äußeren elektrischen Reizen ausgesetzt. Sie kontrahieren ohne willentliche Anspannung und werden so trainiert“, sagt Professor Dr. Michael Fröhlich, der an der TU Kaiserslautern den Lehrstuhl für Bewegungs- und Trainingswissenschaft innehat. „Das Muskelwachstum wird stimuliert. Die Muskelmasse erhöht sich und die Schnellkraft wird verbessert.“
Welche langfristigen Folgen diese Reiz-Strom-Methode hat, ist bislang in keiner wissenschaftlichen Studie untersucht worden. Dies möchten Professor Fröhlich und sein Doktorand Joshua Berger gemeinsam mit Professor Dr. Christoph Eifler von der Deutschen Hochschule für Prävention und Gesundheitsmanagement in Saarbrücken in den nächsten drei Jahren genauer untersuchen.
Bereits in vergangenen Studien haben die Kaiserslauterer Forscher in Kooperation mit Forschern der Universitäten Erlangen-Nürnberg und Köln Richtlinien zur Anwendung der EMS erstellt und eigene Studien durchgeführt. Bei falscher Anwendung kann es zum Beispiel zu erhöhten Kreatinkinase-Werten kommen, welche deutlich höher ausfallen als bei Marathonläufern. Bei der Kreatinkinase handelt es sich um ein Protein, das bei der Schädigung von Muskelzellen freigesetzt wird. „Vor allem für nicht-trainierte und kranke Personen könnte dies ein gesundheitliches Risiko mit sich bringen“, so Fröhlich.
Ob solche Werte oder andere körperliche Veränderungen auch bei einer langfristigen Beobachtung im Körper zu finden sind, soll die Arbeit der Forscher in den kommenden Jahren klären.