Mit der Einrichtung der halbjährigen Gastdozentur, von Oktober 2011 bis März 2012, mit Prof. Dr.-Ing. Jernej Klemenc von der Universität Ljubljana wurde an der TU Kaiserslautern eine softwarebasierte Plattform zur Wissensprüfung eingeführt, die Studierende anhält und motiviert, sich mit den Vorlesungsinhalten aktiv schon während der Bearbeitung von Übungen auseinanderzusetzen. Die Lernplattform ist in OLAT (Online Learning and Training) des Virtuellen Campus Rheinland-Pfalz (VCRP) integriert.
Die Vorlesung Maschinenelemente hat das Lernziel, Studierende mit den Funktionen von Maschinen- und Konstruktionselementen vertraut zu machen. Vertraut machen heißt einerseits die physikalischen Wirkmechanismen zu verstehen und andererseits Konstruktionselemente anwenden zu können. Ein besonders wichtiger Aspekt ist die Vermittlung konstruktiver gestalterischer Fähigkeiten. Gerade dieses Ziel erfordert es, in großem Umfang Übungen durchzuführen. Die vorliegenden Erfahrungen der zurückliegenden Jahre zeigen, dass es den Studierenden nicht gut gelingt, die in der Vorlesung vermittelten Inhalte schon so zu speichern, dass diese für die Übungen bereits angewendet werden können.
Hieraus ergibt sich ein Optimierungsbedarf, den Vorlesungsstoff schon während der Bearbeitung von Übungen präsent zu haben und dies durch eine geeignete Lernmethode zu unterstützen. Professor Jernej Klemenc war maßgeblich an einem Pilotprojekt der Universität Ljubljana beteiligt, das das Ziel hatte, Studierende besser auf die anstehenden Übungsaufgaben im Fach Maschinenelemente vorzubereiten. Aus diesem Grund leitet Jernej Klemenc parallel zur Vorlesung an der TU eine Projektgruppe, die eine neue interaktive Plattform für Wissensprüfungen eingeführt und erprobt hat. Erste Erfahrungen zeigen, so die Professoren Sauer und Klemenc, dass diejenigen Studierenden, die die Lernplattform bzw. den Selbsttest nutzen und sich mit dem Vorlesungsstoff intensiv auseinandersetzen, zwischen 80 und 90 Prozent richtige Antworten erzielen.
Nach Ansicht des 38-jährige Hochschullehrers aus Slowenien ähneln sich die Maschinenbau-Vorlesungen an der Universität Ljubljana und der TU Kaiserslautern. Es sei erfreulich, dass die Studierenden nach der Nutzung der Lernplattform recht gut vorbereitet in die Vorlesung kommen und dann auch interessante Fragen stellen. "Mein persönlicher Eindruck ist, dass die überwiegende Mehrheit der Studierenden, die an Vorlesungen teilnehmen, dieses Lernangebot positiv bewertet. Es werden leicht beantwortbare Fragen gestellt und grundlegende Inhalte abgefragt", erläutert Prof. Dr.-Ing. Jernej Klemenc.
Die Universität Ljubljana hat über 53.000 Studierende, davon circa 2.600 Maschinenbaustudierende, 23 Fakultäten und drei Kunstakademien.