„Das Forschungsprojekt ist ein leuchtendes Beispiel für das große Potenzial, das in der Zusammenarbeit zwischen Wirtschaft und Wissenschaft liegt. Der Transfer neuester wissenschaftlicher Erkenntnisse in die Praxis hilft unseren Unternehmen im Land, im internationalen Wettbewerb bestehen zu können“, sagte Wirtschaftsministerin Eveline Lemke.
Der Preis wird jährlich von der Ministerin für Wirtschaft, Klimaschutz, Energie und Landesplanung Rheinland-Pfalz, Eveline Lemke, in Kooperation mit den Arbeitsgemeinschaften der Industrie- und Handelskammern und Handwerkskammern des Landes vergeben. Er geht an besonders innovative Akteure aus Rheinland-Pfalz als Anerkennung ihrer Leistungen und ihres Einsatzes für Innovationen in der Wirtschaft des Landes. Die Auszeichnung ist mit 8.000 Euro dotiert.
Die Spintronik ist eine relativ junge Technologie, die nicht nur die elektrische Ladung, sondern zusätzlich den „Spin“ von Elektronen nutzt. Sie kommt zum Beispiel in Festplattenleseköpfen oder magnetischen Sensoren zum Einsatz. Magnetsensoren der Firma Sensitec sind beispielsweise mit dem NASA-Rover Curiosity auf dem Mars unterwegs. In dem Forschungsprojekt STeP, das zwischen Februar 2012 und Februar 2015 vom Land Rheinland-Pfalz gefördert wurde, ist es gelungen, durch eine enge Zusammenarbeit von Wissenschaftlern und Prozessingenieuren die Überführung der Ideen in die Anwendung nennenswert zu beschleunigen. In Rekordzeit konnten die Kooperationspartner physikalische Probleme bei der industriellen Herstellung von Tunnelmagnetowiderstands-Schichtsystemen und bei der Integration neuartiger Heusler-Schichten in die vorhandene Siliziumtechnologie lösen. Sie entwickelten außerdem ein neues Verfahren für eine integrierte und damit deutlich schnellere Qualitätsprüfung von Magnetsensoren.
Spintronik – eine Technologie mit Zukunft
„Für uns ist das Projekt ein gelebtes Paradebeispiel für direkten Technologietransfer, aus dem universitären Umfeld hinaus in die Wirtschaft, den wir dank der Förderung des Ministeriums umsetzen konnten. Bei einer solch engen Kooperation profitieren alle Beteiligten vom Wissen und den Erfahrungen der anderen“, erläuterte Prof. Dr. Burkard Hillebrands, der das Projekt gemeinsam mit Dr. Britta Leven an der TU Kaiserslautern koordiniert hat.
„Es ist uns mit Unterstützung des Landes gelungen, hier eine Plattform zu etablieren, bei der die Industrie unsere Ideen und Forschungen von Anfang an begleitet. Wir konnten Maschinen und Messgeräte nutzen, die uns sonst nicht zur Verfügung stünden“, sagte Prof. Dr. Mathias Kläui von der JGU mit einem Hinweis darauf, dass eine Weiterführung der Kooperation erwogen wird.
„Durch die enge Zusammenarbeit mit den Universitäten wird das Time-to-market deutlich verkürzt. Der Zugang zu aktuellem Wissen der Universitäten führt zu einer weiteren Verbesserung der Entwicklungsqualität. Kurz gesagt: Wir werden schneller und besser“, erklärte Dr. Rolf Slatter, Geschäftsführer der Sensitec GmbH.
Seitens der beiden Universitäten ist die Spintronik-Technologieplattform eng verbunden mit den beiden Landesforschungszentren OPTIMAS – Landesforschungszentrum Optik und Materialwissenschaften an der TU Kaiserslautern und CINEMA – Center for Innovative and Emerging Materials an der JGU, die beide im Rahmen der Forschungsinitiative des Landes Rheinland-Pfalz eingerichtet wurden. Für die Technologieplattform waren zudem die Netzwerkstrukturen der „Innovationsplattform für magnetische Mikrosysteme INNOMAG“ von zentraler Bedeutung.