Die Veranstaltung mit etwa 70 Teilnehmer aus der Hochschule und der Industrie wurde vom Vizepräsidenten für Forschung und Technologie der TU Kaiserslautern, Prof. Burkard Hillebrands, eröffnet. Die TU Kaiserslautern freue sich, mit Prof. Hasse, der seit April 2008 hier tätig sei, einen ausgezeichneten Wissenschaftler gewonnen zu haben, dessen Markenzeichen die Verbindung von wissenschaftlicher Exzellenz mit industrieller Anwendbarkeit der Forschungsergebnisse sei, so Hillebrands.
In seinem Grußwort zeigte sich Staatssekretär Michael Ebling aus dem Ministerium für Bildung, Wissenschaft, Jugend und Kultur überzeugt, dass durch das Projekt hervorragende Voraussetzungen für eine zielgerichtete und innovationsorientierte Verbund- und Auftragsforschung zum Nutzen der Wissenschaft und der Wirtschaft geschaffen würden. Er verwies auch auf die bereits enge Zusammenarbeit von Hochschulen, Forschungsinstituten und Unternehmen in der Region Kaiserslautern bei der Entwicklung neuer Produkte, Verfahren und Dienstleistungen. "Erst die Verknüpfung von Grundlagen-, Anwendungs- und Auftragsforschung kann den wissens- und technologiebedingten Schub hervorrufen, den wir brauchen, um hochwertige Arbeitsplätze zu sichern und zu schaffen." Aus diesem Grund, so der Staatssekretär, sei es - ganz im Sinne des EFRE-Programms - ein entscheidendes strategisches Ziel, Forschungs- und Technologiekompetenzen im Land anwendungsorientiert weiterzuentwickeln und über einen gezielten Wissens- und Technologietransfer der rheinland-pfälzischen Wirtschaft zur Verfügung zu stellen. Hierbei leiste das jetzt bewilligte EFRE-Projekt in der Thermodynamik an der TU Kaiserslautern einen essentiellen Beitrag.
Prof. Dr. Martin Strohrmann, Abteilungsdirektor in der BASF in Ludwigshafen und zuständig für die Techologieentwicklung der BASF Gruppe weltweit, verwies auf die Bedeutung der Thermodynamik für die industrielle Verfahrensentwicklung und die Bedeutung des Nachwuchses an Verfahrensingenieuren für die BASF. "Hier wird Wissenschaft gefördert, die uns etwas bringt", so Strohrmann.
In seinem Vortrag "Thermodynamik: Wissenschaft für Innovation" erläuterte Prof. Hasse das Vorhaben. Die Thermodynamik habe Anwendungen in fast allen Industriezweigen, der Schwerpunkt seiner Arbeiten liege in den Bereichen Verfahrenstechnik, Chemie und Energie. Ziel sei es, hier einen Verbund zu schaffen, der es unter anderem erlaube, wissenschaftliche Methoden für die Entwicklung innovativer Prozesse und Produkte nutzbar zu machen. Dem diene der Aufbau der neuen Arbeitsfelder Molekulare Thermodynamik, Biothermodynamik und Prozessthermodynamik, die schon vorhandene Stärken optimal ergänzen würden. Seine Arbeiten zielen letztlich alle auf Anwendungen in der Industrie. Diese reichen von der Entwicklung neuer Verfahren zur Verminderung der Belastung der Atmosphäre mit dem Treibhausgas Kohlendioxid oder neuer umweltfreundlicher Kraftstoffadditive bis hin zur Verbesserung der Produktion von Antikörpern zur Krebstherapie.
Im Anschluss an die Auftaktveranstaltung gab es Gelegenheit, sich in den Labors des LTD von der breiten Palette der Arbeiten ein eigenes Bild zu machen. Ausklang bildete ein Sommerfest mit über 150 Gästen, bei dem der Erfolg gebührend gefeiert wurde.