„Wir freuen uns, wenn deutsche Universitäten sich bei der Vergabe der Projekte durchsetzen können. Das zeigt uns, dass sie qualitativ im internationalen Wettbewerb mithalten können. Ich würde mir allerdings noch mehr Koordinationsstellen in Deutschland wünschen, um die Sichtbarkeit der deutschen Hochschulen weltweit zu erhöhen“, so Yvonne Schnocks, die beim DAAD unter anderem das Erasmus Mundus Programm betreut.
Für die TU Kaiserslautern ist dies bereits das zweite Mal, dass sie sich mit dem Konzept in Kooperation mit den Partneruniversitäten durchsetzen konnte. In der ersten Runde erhielt man rund vier Millionen Euro Förderung, in der zweiten Runde werden nun knapp 2,6 Millionen Euro ausgeschüttet, die in erster Linie für die Stipendien der Studierenden eingesetzt werden, die 1.000 Euro Förderung im Monat erhalten.
Die TU Kaiserslautern kooperiert bei ihrem Masterprogramm mit den Technischen Universitäten in Trondheim, Norwegen und Southampton, England. Bei der Bewerbung zum Programm müssen die Studierenden zwei von drei Universitäten vorab auswählen. Von mehreren hundert Bewerbern schaffen es dann schließlich rund 30 Studierende pro Jahr ins Programm. Davon entscheidet sich knapp die Hälfte für einen Aufenthalt in Kaiserslautern.
Thematisch steht im Mittelpunkt des „European Master Embedded Computing Systems EMECS“ die Ingenieursausbildung für eingebettete Systeme. Dies sind die Rechnersysteme, die man in verschiedenen Anwendungen, vom Motormanagement eines Automobils bis hin zu neuen industriellen Fertigungstechniken, findet. Im Masterprogramm geht es um die Architektur solcher eingebetteten Rechnersysteme und um ihre Implementierung als System-on-Chip, bestehend aus Hardware und Software. Die Studierenden werden hier auf ein vielfältiges Tätigkeitsfeld vorbereitet, mit Ausprägungen in der Energie-, Telekom-, Automobil- oder Industrie 4.0-Branche.
„Wir sind sehr zufrieden mit den Studierenden und ihren Ergebnissen. Bisher haben rund 100 Studierende unser Master-Programm durchlaufen, mit großem Erfolg. Auch das Feedback zu den Studienbedingungen und der Lebensqualität in Kaiserslautern war stets durchweg positiv. Darüber freuen wir uns ganz besonders, denn die Studierenden, die aus aller Welt zu uns kommen, haben besonders hohe Erwartungen an ein Erasmus Mundus Programm“, so Wolfgang Kunz, Professor und Programmkoordinator im Fachbereich Elektro- und Informationstechnik der TU Kaiserslautern. „Die Reputation des Programms strahlt auch auf unsere anderen Masterprogramme ab. Im Schnitt kommt hier mehr als die Hälfte unserer Studierenden aus dem Ausland.“
Die Besonderheit des Programms liegt in der verpflichtenden Mobilität für die Studierenden. Sie müssen im Rahmen des Masters an mindestens zwei europäischen Standorten studieren und lernen so die kulturelle Vielfalt Europas, aber auch unterschiedliche Forschungsumgebungen und Ausprägungen von Industriekooperationen kennen. Ergänzt durch das fundierte Fachwissen an beiden Standorten sichern sich die Absolventen so einen breiten Erfahrungsschatz.
Wer hier abschließt, hat sehr gute Chancen auf dem Arbeitsmarkt, denn aktuelle Trends wie Digitalisierung, Autonomes Fahren und Smart Factory schließen hier nahtlos an. Die deutsche Industrielandschaft hat in diesen Bereichen eine langjährige Tradition, der Schwerpunkt in Deutschland wird auf die Gesamtsysteme gelegt, die Komponenten dazu kommen nicht selten aus anderen Ländern.
Über Gemeinsame Erasmus-Mundus-Masterabschlüsse:
Das Programm Gemeinsame Erasmus-Mundus-Masterabschlüsse wurde von der EU mit dem Ziel ins Leben gerufen, die Qualität und Internationalisierung der Europäischen Hochschuleinrichtungen zu steigern, den Europäischen Hochschulraum als Exzellenzzentrum für das Lernen weltweit zu fördern sowie die Kompetenzen und Qualifikationen der Absolventen von Masterstudiengängen zu verbessern.
Das Programm bietet exzellenten Studierenden aus aller Welt eine attraktive Alternative zu den oft teuren Hochschulangeboten in den USA. Die Bekanntheit ist deshalb sehr groß, auch wenn bisher nur Nicht-Europäer vollständig gefördert wurden. Europäer erhielten bisher lediglich ein halbes Stipendium. Ab diesem Jahr werden bei der Förderung der Stipendiaten keine Unterschiede mehr gemacht, was die Attraktivität des Programms weiter steigern wird.
Weitere Informationen zum Studiengang unter: www.emecs.eu