Der Fachbereich Bauingenieurwesen engagiert sich stark bei dieser Kooperation. Regelmäßig halten Kaiserslauterer Professorinnen und Professoren Vorlesungen an der UNAM. Aber auch Kollegen der Raum- und Umweltplanung sind hier aktiv, zum Beispiel Professorin Dr. Gabi Troeger-Weiss vom Fachgebiet Regionalentwicklung und Regionalplanung. Zudem gibt es in der Forschung gemeinsame Projekte: Die Teams um die Professoren Dr. Robert Jüpner vom Fachgebiet für Wasserbau und Wasserwirtschaft und Dr. Wolfgang Breit vom Fachgebiet für Werkstoffe im Bauwesen haben beispielsweise im April 2015 eine Pilotanlage in Betrieb genommen, mit der Regenwasser gewonnen werden soll, um es in der Landwirtschaft zu nutzen.
Darüber hinaus sind namibische Studentinnen und Studenten regelmäßig zu Gast auf dem TU-Campus. Auch umgekehrt besuchen Kaiserslauterer Studierende des Bauingenieurwesens die afrikanische Partneruniversität.
Bei ihrer Reise nach Namibia haben Universitätspräsident Professor Schmidt und der Dekan des Fachbereichs Bauingenieurwesen, Professor Jüpner, das Partnerschaftsabkommen in Windhoek mit Professor Dr. Lazarus Hangula, dem Rektor der UNAM, erneuert. Es sieht vor, die Kooperation bei der Ausbildung des wissenschaftlichen Nachwuchses auszubauen und weitere Forschungsprojekte aufzulegen.
„Das Studium im Bauingenieurwesen bekommt so einen internationalen Charakter“, sagt Professor Jüpner. „Unsere Studierende erhalten zum Beispiel einen Einblick in eine andere Wissenskultur und werden für einen internationalen Arbeitsmarkt ausgebildet.“
Im Frühjahr wird an der TU ein Workshop sattfinden, um alle Beteiligten über das weitere Vorgehen bei der Kooperation zu informieren und weitere Schritte zu planen. „Wir werden zudem eine Koordinationsstelle im Fachbereich schaffen, um die Partnerschaft weiter voranzubringen“, ergänzt Jüpner.
Universitätspräsident Professor Schmidt begrüßt die Verlängerung der Kooperation: „Die gemeinsamen Arbeiten haben viele Früchte getragen. Ich freue mich sehr, dass wir diese Partnerschaft fortsetzen, insbesondere in der Ausbildung von Studierenden sowie jungen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern.“
Namibia hat weniger Einwohner als Rheinland-Pfalz, ist aber doppelt so groß wie Deutschland. „Es bietet eine Vielzahl interessanter Forschungskooperationen“, so Präsident Schmidt weiter. „Deutschland und Namibia sind durch eine gemeinsame Geschichte verbunden. Dies hat zur Folge, dass Deutschland sich hier in der Entwicklungshilfe engagiert, zum Beispiel durch die Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit. Auch dies ist ein Aspekt, den wir beim Ausbau der Partnerschaft berücksichtigen können.“
Auch von Seiten der UNAM wird die Kooperation sehr geschätzt. Die UNAM ist eine junge Universität. Sie wurde 1992 gegründet und hat zwölf Standorte. Die TU kooperiert mit dem Campus in Ongwediva im Norden des Landes, an dem die Ingenieurwissenschaften angesiedelt sind. Während der Reise haben Universitätspräsident Schmidt und Dekan Jüpner auch hochrangige namibische und deutsche Partner, wie den namibischen Verkehrsminister und den deutschen Botschafter, getroffen. Die Regierung Namibias und die deutsche Entwicklungshilfe unterstützen die Kooperation und haben sie in der Vergangenheit zum Teil auch schon finanziert.
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