Vom Puzzle bis zum Plüschpferd und von der Puppe bis zum Polizeiauto: Wie phantasievoll Produkte in diesen Kategorien sein können, wird einmal mehr die Internationale Spielwarenmesse zeigen, die vom 1. bis zum 6. Februar 2011 in Nürnberg stattfindet. Doch was ist Spielzeug? Die Definition der neuen, seit Juli 2011 geltenden Spielzeugrichtlinie 2009/48/EC lautet: "Produkte, die - ausschließlich oder nicht ausschließlich - dazu bestimmt oder gestaltet sind, von Kindern unter 14 Jahren zum Spielen verwendet zu werden."
Drei praktische Folgen der neuen Definition:
- Ein Kinderhochbett, das beispielsweise mit einer Rutsche/und oder einem Basketballkorb kombiniert ist, muss sowohl die Vorgaben der Spielzeugrichtlinie als auch den normativen Rahmen für Möbel erfüllen.
- Spielzeug für Tiere, das auch einen Spielwert für Kinder hat und/oder mit Kinderspielzeug verwechselt werden kann, muss nach der Richtlinie 2009/48/EC behandelt werden.
- Und wenn ein Schnuller eine Kette mit Spielfunktion hat, müssen die Vorgaben der Spielzeugrichtlinie und die Vorgaben für Babyprodukte eingehalten werden.
"Die Neuerungen im europäischen Spielzeugrecht bestehen aus einer Fülle von Detailhinweisen", sagt Robert Ziegler, Fachmann für Spielzeugsicherheit bei der TÜV SÜD Product Service GmbH. "Wie die Praxis zeigt, ist die Umsetzung dieser Hinweise eine große Herausforderung für die gesamte Branche."
Hersteller, Importeure, Händler und Bevollmächtigte in der EU - die Richtlinie definiert die Aufgaben der einzelnen Akteure. Eine besondere Aufgabenstellung für die Hersteller ist die umfassende Risikoanalyse, die sie im Rahmen der technischen Dokumentation durchführen müssen. Das Spektrum reicht von mechanischen bis hin zu hygienischen Gefahren. "Die Hersteller müssen sich im Rahmen der Risikoanalyse auch im Detail mit möglichen Verletzungsgefahren auseinandersetzen", sagt Ziegler. Damit sei die Risikoanalyse vor allem für kleine und mittelständische Unternehmen eine ausgesprochen herausfordernde Aufgabe.
Produktsicherheitsgesetz stärkt GS-Zeichen
Die Europäische Spielzeugrichtlinie ist in Deutschland mit dem Produktsicherheitsgesetz (ProdSG) umgesetzt, das am 1. Dezember 2011 das Geräte- und Produktsicherheitsgesetz (GPSG) abgelöst hat. Durch eine verstärkte Marktüberwachung und weitere Vorgaben bringt das ProdSG auch eine Stärkung des freiwilligen GS-Zeichens (Geprüfte Sicherheit) - und damit eine Unterstützung für alle Hersteller, Importeure und Händler, die für ihre Produkte das GS-Zeichen führen. Auf die Bedeutung von Prüfzeichen für die Kaufentscheidungen von Verbrauchern weist die TÜV SÜD-Prüfzeichenstudie hin, die im vergangenen Jahr von TNS Infratest erarbeitet wurde: Knapp 70 Prozent der Befragten wollen wissen, ob und von wem ein Produkt geprüft ist. Und mehr als 80 Prozent der Verbraucher würden sich beim Kauf für ein Produkt entscheiden, das von TÜV SÜD geprüft ist bzw. ein GS-Zeichen/Oktagon von TÜV SÜD trägt.
Welche Schritte stehen auf dem Weg zum GS-Zeichen im Einzelnen an? Wie ist die Normenreihe EN 71 in Zweifelsfällen auszulegen? Was ist für einzelne Spielwaren zu erwarten, wenn im Juli 2013 die neuen chemischen Anforderungen der Spielzeugrichtlinie in Kraft treten? Bei allen Fragen beraten die Spielzeug-Experten von TÜV SÜD Product Service. "Bei unsere Beratung haben wir natürlich auch die Anforderungen der weltweiten Märkte im Blick", betont Robert Ziegler. TÜV SÜD habe weltweit mehr als 600 Standorte und erweitere die Prüfinfrastruktur kontinuierlich. Das gelte insbesondere auch für neue Laboreinrichtungen in Asien.
- Kontakt für allgemeine Fragen zum Auftritt von TÜV SÜD Product Service auf der Internationalen Spielwarenmessen in Nürnberg: ps-marketing@tuev-sued.de.
- Wer Geschäftstermin mit TÜV SÜD auf der Messe vereinbaren und sich ein Eintrittsticket sichern will, kann dies tun unter www.tuev-sued.de/....
Die TÜV SÜD Product Service GmbH ist ein weltweit tätiges Unternehmen mit den Bereichen technische Prüfung, Begutachtung und Zertifizierung von Produkten im Hinblick auf Sicherheit, Qualität und Gebrauchstauglichkeit. Die rund 1.700 Mitarbeiter repräsentieren ein Expertenwissen in allen gängigen Produktnormen und Marktanforderungen.