„Weil der Schienenverkehr hier stetig wächst und geplante Hochgeschwindigkeitstrassen und extreme Klimabedingungen teils große technische Herausforderungen darstellen, ist Skandinavien als Markt besonders interessant für uns“, sagt Klaus Bosch, Geschäftsführer der TÜV SÜD Rail GmbH. „Die Betreiber benötigen sichere und zuverlässige Fahrzeuge und eine gut instandhaltbare und leistungsfähige Infrastruktur – Zeiteffizienz ist hier das Stichwort.“
Im Zuge der Harmonisierung des europäischen Eisenbahnnetzes sind komplexe und umfangreiche Zulassungsverfahren zu durchlaufen. Um die benötigten Zertifizierungen zu erhalten, müssen sowohl die europäischen Vorgaben, als auch die nationalen Anforderungen erfüllt sein. Die Konformitätsprüfung sowie die entsprechende Zertifizierung nach den jeweiligen EU-Richtlinien werden durch einen Notified Body (NoBo) durchgeführt. Die TÜV SÜD Tochtergesellschaften Railcert und TÜV SÜD Danmark besitzen hierbei die entsprechende Benennung als Notified Body. Die Konformitätsprüfung nach den nationalen Anforderungen wird in vielen europäischen Ländern durch sogenannte Designated Bodies (DeBo) durchgeführt. In Deutschland sind TÜV SÜD Rail sowie Railcert als Interims Designated Body (DeBo) für den Bereich Fahrzeuge benannt. Zusätzlich ist Railcert Designated Body in den Niederlanden (Keuringsinstantie) und Luxemburg (Organisme Compétent).
Daneben gibt es ein auf EU-Ebene vereinheitlichtes Risikomanagementverfahren, um die Einhaltung höchster Sicherheitsstandards zu gewährleisten – die sogenannte Common Safety Method on Risk Assessment (CSM RA). Dafür sind Railcert und TÜV SÜD Danmark anerkannt.
Langjähriges Know-how und Erfahrung aus Großprojekten
TÜV SÜD Rail unterstützt Infrastrukturbetreiber, Hersteller und Behörden bei der Erfüllung der komplexen und umfangreichen Verfahren. Das Leistungsportfolio umfasst Beratung, Engineering, Prüfung, Zertifizierung und Training für Schienenfahrzeuge, Infrastruktur, Signaltechnik, Energieversorgung und Rail Automation. Alle Experten verfügen über langjähriges Know-how im Bahnsektor, unter anderem aus vielen Großprojekten im konventionellen Schienenverkehr, im Hochgeschwindigkeitsbereich sowie im Nahverkehr (U-Bahnen und Straßenbahnen). Auch mit Projekten im Infrastruktur-Management hat TÜV SÜD Rail viele Erfahrungen und umfangreiche Kompetenzen. „Unsere Mitarbeiter und leitenden Begutachter decken mit ihrem Expertenwissen die ganze Bandbreite ab, die für eine erfolgreiche Unterstützung unserer Kunden wichtig ist“, sagt Lars Brockhoff, Geschäftsführer von TÜV SÜD Danmark. Dazu zählen sowohl die Zertifizierung unter Gesichtspunkten der Interoperabilität, als auch die CSM RA-Verfahren. Und Alfred Beer, Bereichsleiter Schienenfahrzeuge bei TÜV SÜD Rail fügt hinzu: „Wir begleiten unsere Kunden von der Begutachtung bis hin zu fahrpraktischen Prüfungen der Fahrzeuge. Damit sind wir eines der wenigen Unternehmen, das den anspruchsvollen Zulassungsprozess komplett abdeckt.“
TÜV SÜD-Vorträge auf der Elmia Nordic Rail 2015
- Dienstag, 6. Oktober, 14:45 Uhr: The CSM process – this is how it works. Can Danish experiences of the CSM regulation be transferred to Sweden in order to create a predictable approval process?” (Lars Brockhoff, TÜV SÜD Danmark ApS)
- Dienstag, 6. Oktober, 15:45 Uhr: Challenges in placing in services of rolling stock vehicles in Europe – freight transport vs. passenger transport (Alfred Beer, TÜV SÜD Rail GmbH)
- Dienstag, 6. Oktober, 16:45 Uhr: Tool support for signalling services (Klaus Altehage, SIGNON Deutschland GmbH)