Mit dem RAPEX-Schnellwarnsystem hat die Europäische Kommission ein Instrument geschaffen, mit dem nationale Behörden vor gefährlichen Non-Food-Erzeugnissen warnen können. Zurzeit nutzen 30 Länder das System. Seit der Einführung von RAPEX hat die Zahl der Einträge drastisch zugenommen - von 139 im Jahr 2003 auf 1.051 im Jahr 2006. "Diese starke Zunahme ist nicht unbedingt ein Zeichen dafür, dass deutlich mehr gefährliche Produkte in unseren Regalen landen", sagt Joachim Birnthaler, Sprecher der Geschäftsführung der TÜV SÜD Product Service GmbH. "Wir gehen vielmehr davon aus, dass die Aufsichts- und Marktüberwachungsbehörden ihre Aktivitäten ausgeweitet haben und RAPEX verstärkt zur Information der Verbraucher einsetzen."
Die meisten gefährlichen Produkte kommen aus China
Mit 48 Prozent stammte fast die Hälfte der 2006 im RAPEX-System gelisteten Produkte aus der Volksrepublik China. "Das ist ein deutlicher Hinweis auf grundsätzliche Sicherheitsprobleme bei chinesischen Produkten", erklärt Birnthaler. Zum anderen müsse diese Zahl aber auch vor dem Hintergrund gesehen werden, dass sich China innerhalb kürzester Zeit zu einem der führenden Exporteure für Non-Food-Produkte nach Europa entwickelt habe. "Ein besonderes Problem bei chinesischen Produkten und bei Erzeugnissen aus anderen asiatischen Billiglohnländern sind Veränderungen im laufenden Produktionsprozess", betont Birnthaler. "Dabei werden beispielsweise im Vergleich zum geprüften Baumuster hochwertige durch minderwertige Materialien ersetzt oder einzelne Bauteile ganz weggelassen - mit entsprechenden Folgen für die Sicherheit." Dieses Problem kann nach Ansicht des Produktprüfungsexperten nur durch eine kontinuierliche Kontrolle der gesamten Produktionskette gelöst werden.
Die größten Risiken bei den im Jahr 2006 gemeldeten Produkten bestehen laut RAPEX-Bericht in Verletzungen (24 Prozent), Stromschlag (24 Prozent), Feuer bzw. Verbrennungen (18 Prozent), Obstruktion der Atemwege bis hin zur Erstickung (14 Prozent) und chemischen Risiken (9 Prozent). "Die Verantwortung für Unfälle durch unsichere Produkte liegt bei den so genannten Inverkehrbringern, die Produkte in Europa auf den Markt bringen", erklärt Joachim Birnthaler. "Sie tragen auch das finanzielle Risiko, falls Produkte vom Markt genommen werden müssen." Die Experten von TÜV SÜD Product Service unterstützen Hersteller, Importeure und Händler dabei, die Risiken zu minimieren und sichere Produkte in die Regale zu bringen. "In unserem Unternehmen arbeiten Experten in 44 Service-Zentren weltweit an dieser Aufgabe", so der Geschäftsführer. Sie begleiten Produktzulassungen für mehr als 30 Zielmärkte. Weitere Informationen finden Sie unter www.tuev-sued.de/ps