Wer sich für Touren im winterlichen Gelände interessiert, sollte sich vorab gut über die notwendige Ausrüstung informieren. Dafür sind die entsprechenden Vereine und Verbände die richtigen Anlaufstellen. Eine zentrale Regel: Man sollte nicht alleine zu einer Tour abseits der ausgewiesenen Pisten aufbrechen. Und selbst erfahrene Tourenskifahrer oder Schneeschuhsportler tun gut daran, ihre Ausrüstung immer wieder zu überprüfen und ihren Einsatz zu trainieren.
Nur im Trio: Ein Lawinen-Piepser kann zwar in etwa auf die Lage des Verschütteten hinweisen, eine schnelle Ortung lässt allerdings nur die Suche mit einer Lawinensonde zu. Dritter im Bund der "Lebens-retter" muss eine gute Schaufel sein, um den Verunglückten rasch bergen zu können. Für die weitere Versorgung packt man zudem ein Erste-Hilfe-Paket, Biwacksack und Mobiltelefon mit in den Rucksack.
Möglichst intuitiv: Das Lawinenverschütteten-Suchgerät (LVS) sollte sich möglichst selbsterklärend bedienen lassen - am besten setzt man auf ein LVS mit drei Antennen und digitaler Funktion. Weiter wichtig: Das Gerät sollte sich auch mit Handschuhen gut bedienen lassen und das Display möglichst hell und klar sein. Außerdem muss sich das LVS gut am Körper anlegen lassen.
Mit Sicherheit: Die Batterien des Lawinen-Verschütteten-Suchgeräts müssen immer voll aufgeladen sein. Alle Teilnehmer der Tour müssen den Umgang mit dem "Piepser" geübt haben und beherrschen.
Mit Airbag unterwegs: Für den ambitionierten Tourengeher empfiehlt sich, in ein "Airbag-System" und damit ein deutliches Mehr an Sicherheit zu investieren. Bei einem solchen System werden Luftsäcke, die sich in einem Rucksack befinden, mittels Reißleine und Stickstoffpatrone gefüllt. Auf diese Weise treibt der Fahrer auf der Lawine und wird nicht von ihr verschüttet. Die Kosten einer solchen Sicherheitsausrüstung liegen bei rund 700 Euro. Zur Orientierung bei der Auswahl eines Lawinenairbags kann das GS-Zeichen von TÜV SÜD dienen.
Geprüfte Schaufeln im Vorteil: Beim Abgang einer Lawine wird Schnee schnell hart wie Beton. Da ist eine billige Schaufel schnell am Ende und kann brechen. Die TÜV SÜD-Fachleute raten daher, eine Schaufel mit TÜV SÜD-Prüfsiegel zu wählen. Außerdem sollte sich das Schaufelblatt im 90-Grad-Winkel am Stiel ausrichten lassen, wodurch sich die Schaufel auch als Hacke einsetzen lässt. Hochwertige Aluminiumschaufeln sind leicht und stabil und somit meist zu empfehlen.
Unter Spannung: Eine Lawinensonde sollte mindestens 240 bis 250 Zentimeter lang sein und über ein leichtgängiges Spannsystem verfügen. Welches Material? Am leichtesten und stabilsten ist Karbon.
Nicht vergessen: Rucksack und Helm sind für Tourengeher und Schneeschuhsportler wichtige Begleiter. Bei der Auswahl des Rucksacks sollte man auch darauf achten, dass Außenbefestigungen für Skier/Schneeschuhe, Stöcke und Eispickel/Schaufel vorgesehen sind.
Informieren schützt: Die richtige Ausrüstung allein reicht nicht - alle Tourenmitglieder müssen auch gut damit umgehen können. Entsprechende Kurse gibt es bei Alpenvereinen, Sportvereinen und vergleichbaren Institutionen. Zudem ist es wichtig, vor jeder Tour umfassende Informationen einzuholen - Wetterbericht, Geländeprofil, Lawinenlagebericht etc. Wer sich nicht wirklich sicher fühlt, schließt sich am besten einem erfahrenen Tourengeher oder Bergführer an.
Weitere Informationen zu Sportprodukten gibt es unter www.tuev-sued.de/ps.