Für ältere Menschen bedeutet das eigene Auto ein Stück Unabhängigkeit und Selbstbestimmung. In ländlichen Gegenden sind viele sogar darauf angewiesen, für Besorgungen das Auto zu nehmen, wenn öffentliche Angebote wie Busse oder Bahnen fehlen. Kommen zum Alter aber auch körperliche Einbußen dazu, sollte das eigene Fahrkönnen kritisch hinterfragt und verantwortungsbewusst gehandelt werden. „Wir empfehlen zur Beurteilung der Fahrtüchtigkeit, zunächst die Hausärztin oder den Hausarzt zu konsultieren. In der Regel kennen sie die behandelte Person gut und können eine realistische Einschätzung über das Fahrvermögen abgeben, gerade wenn regelmäßig starke Medikamente eingenommen werden. Sie haben den Medikamentenplan vorliegen und kennen die Nebenwirkungen der Arzneimittel“, erklärt Andrea Häußler.
Fitness-Check für ältere Verkehrsteilnehmende
Einige Menschen spüren mit steigendem Alter Überforderung im Straßenverkehr und werden unsicher, ob sie noch wirklich in der Lage sind, ein Auto sicher zu fahren. „Allerspätestens wenn Angehörige und Bekannte einen auf mögliche Defizite ansprechen, sollte gehandelt werden“, erklärt die Verkehrsexpertin. TÜV SÜD bietet dafür einen sogenannten Fitness-Check an. In diesem Test wird anhand verschiedener Leistungsproben untersucht, wie gut Reaktion, Wahrnehmung und Konzentration sind. Wer den Test besteht, kann mit dem guten Gefühl nach Hause gehen, noch fahrtauglich zu sein. Aber nicht nur das eigene Gefühl zählt. Auch der Gesetzgeber fordert ein, stets selbst zu überprüfen, ob man trotz Erkrankung oder altersbedingter Beeinträchtigungen wirklich in der Lage ist, ein Fahrzeug im Verkehr sicher zu führen. Den finanziellen Schaden trägt bei einem Schuldnachweis nämlich auch der Unfallverursachende.
Mögliche Gründe für eine Beeinträchtigung
Nach einer schweren Operation ist der Körper geschwächt und benötigt eine entsprechend lange Rekonvaleszenz, die mit dem Verzicht auf das Auto einhergehen sollte. Wer starke Medikamente über einen längeren Zeitraum einnimmt, sollte sich der Nebenwirkungen wie beispielsweise Konzentrationsstörungen bewusst sein. Krankheiten wie Diabetes, Herzrhythmusstörungen oder Schlaganfälle können ebenso Auswirkungen auf die Fahrtauglichkeit haben.
Im Fitness-Check werden die verkehrsmedizinische und verkehrspsychologische Untersuchung zusammen mit den hausärztlichen Befunden ausgewertet. Die mitgebrachten medizinischen Unterlagen werden gesichtet und es wird geklärt, ob diese Auswirkungen auf die Fahreignung haben. Ein testdiagnostisches Leistungsbild soll Aufschluss über das Leistungsvermögen geben, so dass es möglich ist, individuelle Empfehlungen auszusprechen. Berichte und Ergebnisse werden streng vertraulich behandelt.
Fakten zum Fitness-Check im Überblick:
- Auswertung der mitgebrachten medizinischen Befunde
- Individuelle verkehrsmedizinische Untersuchung
- Spezielle verkehrspsychologische Leistungstestverfahren
- Falls erforderlich: ein praktischer Fahr-Check
- Beratung und Empfehlungen durch erfahrene Expertinnen und Experten
- Vertraulichkeit
- Schriftliches Zertifikat
- Individuelle Auskunft und hilfreiche Empfehlungen zum sicheren Verhalten
Informationen zum Angebot der TÜV SÜD Life Service zum Fitness-Check:
https://www.tuvsud.com/de-de/branchen/mobilitaet-und-automotive/fuehrerschein-und-pruefung/fuehrerschein-und-pruefung/fitness-check-fuer-autofahrer