Fazit des TÜV SÜD-Reifenexperten Michael Stamm: „Qualitativ hochwertige Allwetterreifen bieten in allen Dimensionen sehr akzeptable Fahreigenschaften und sind für viele eine gute Alternative. Die Ergebnisse der verschiedenen Test-Szenarien zeigten eher geringe Unterschiede. Alle Reifen waren stets sicher – auf Schnee und unter sommerlichen Bedingungen.“ Folgende Reifendimensionen traten beim Test in St Moritz und Mireval an: 195/65 R15, 205/55 R16, 225/45 R17 und als Referenzreifen die Größe 225/40 R18. Testfahrzeug war ein Golf VIII.
Überraschendes Schneevergnügen
Beim Wintertest in Sankt Moritz lag der Goodyear Vector 4Seasons Gen-3 mit dem 16-Zoll-Raddurchmesser leicht vorne und schlug die anderen Reifendimensionen vor allem beim Beschleunigen auf Schnee. Beim Bremstest auf Schnee von 35 Stundenkilometer auf null kommen der 16- und der 18-Zöller nach 12 Metern gleichzeitig zum Stehen, die beiden anderen Dimensionen brauchen jedoch nur wenig mehr Weg. Auf dem gut einen Kilometer langen Handling-Parcours hatte der 16-Zöller ebenfalls wieder knapp die Nase vorn, allerdings fielen auch hier die anderen Größen nicht nennenswert zurück. „Also durchweg gute Leistungen von allen vier Reifendimensionen in diesem sicherheitsrelevanten Test“, so Stamm.
Das belegt auch die Praxisprobe auf öffentlicher Straße, inklusive schneebedecktem Höhenpass: Die Reifen zeigen in allen vier Größen gute Traktions- und Bremseigenschaften. Zusammenfassung vom TÜV SÜD-Experten Stamm: „Der Allwetterreifen von Goodyear zeigt in allen getesteten Dimensionen eine überraschend gute Winterperformance. Alle Reifen haben sich stets sicher und kontrollierbar angefühlt. Der 16 Zoll große Reifen war beim Beschleunigen und im Handling nur einen Tick besser.“
Egal welche Größe: Sicherheit im Sommer gewährleistet
Szenario-Wechsel von minus 20 auf plus 30 Grad Celsius: Auf der Goodyear-Teststrecke im französischen Mireval zeigte der 17-Zoll-Allrounder die besten Werte. Vor allem beim Bremsen hatte er den besten Biss. Fürs Stehenbleiben auf nassem Asphalt und aus einer Geschwindigkeit von 80 Stundenkilometern brauchte der Golf auf 17-Zöllern 35,5 Meter, auf trockener Straße und aus 100 Stundenkilometern 41,5 Meter. Alle anderen Reifen benötigten beim Bremsen – nass und trocken – aber maximal auch nur anderthalb Meter mehr. Beim Aquaplaning bestätigte sich diesmal die Faustformel: Je breiter der Reifen, desto schneller schwimmt er auf. Blick aufs Ergebnisfeld: Der schmale 15-Zoll-Reifen verlor bei 90 Sachen die Haftung, während der breite 18-Zöller bereits bei 76,1 Stundenkilometern das Wasser nicht mehr verdrängen konnte. Die nasse Kreisbahn absolvierte der 17-Zöller in der kürzesten Zeit.
Stamms Resümee: „Blickt man auf die geringen Unterschiede, lässt sich konstatieren, dass ein qualitativ hochwertiger Ganzjahresreifen weitgehend unabhängig von der Dimension eine sichere Bereifung darstellt. Die Reifen eignen sich für den Sparfuchs, der lieber zum 15-Zöller greift, genauso wie für den, der seinem Auto mit größeren Rädern eine sportliche Note verleihen will.“
TÜV SÜD betreibt in Garching bei München das größte unabhängige Reifen-/Räder-Labor seiner Art in Europa. Die Experten sind hier seit vielen Jahren der kompetente Partner der Reifen- und Fahrzeugindustrie, wenn es um Reifen und Räder geht. Für den aktuellen Reifentest der auto-illustrierte haben die Experten zusätzlich den Rollwiderstandsbeiwert ermittelt und damit die aktuellen Werte des Reifenlabels bestätigt.
Die ausführlichen Ergebnisse des Reifentests stehen ab 30. Juli in der August-Ausgabe der auto-illustrierte.