Viele Unternehmen reduzieren ihr Bildungsmanagement auf die Bereitstellung von Lehrmaßnahmen, anstatt es zielorientiert und nachhaltig aufzubauen. Häufig fehlen die strategische Vision sowie eine strukturierte Bedarfsanalyse. Beides ist für ein gutes Bildungsmanagement unumgänglich. Es sollte sich an der Unternehmensstrategie ausrichten, damit alle Bildungsmaßnahmen zur Erreichung der Firmenziele beitragen können. Dabei ist es wichtig, dass Bildungsmaßnahmen und Lernformate zum Betrieb, seinen Mitarbeitern und der geplanten Geschäftsentwicklung passen. Oft begehen Unternehmen den Fehler, sich von Trends und Entwicklungen zu stark mitreißen zu lassen. Dadurch nutzen sie unreflektiert verschiedenste Angebote und verzetteln sich schnell. Sinnvoller ist es, Lernformen anzubieten, die optimal zur Zielgruppe passen und nicht nur "cool" und "trendy" sind.
Die meisten Bildungsmanagement-Systeme werden nicht über IT-Tools abgewickelt. Unternehmen sollten aber nicht aus Gewohnheit an bestehenden Strukturen und Abläufen festhalten, da dies oft einen Mehraufwand bedeutet. Bedarfsgerechte IT kann Prozesse umfassend verschlanken und eine sinnvolle Ressourcenverteilung ermöglichen. Zudem können bestimmte Aufgaben wie das Suchen und Buchen von Seminaren an die Mitarbeiter übergeben werden. Diese profitieren von einer größeren Beteiligung und entlasten damit gleichzeitig die Personalabteilung. Geht es um die Entwicklung von Konzepten und Ideen für das Bildungsmanagement, sollten Führungskräfte immer Multiplikatoren für die Mitarbeiter sein. Personaler sollten sie deshalb aktiv in die Planung einbeziehen und regelmäßig umfassend informieren. Denn oft erfahren Führungskräfte von neuen Konzepten erst zeitgleich mit den Mitarbeitern oder dann, wenn die Ideen bereits implementiert sind. Allerdings fehlt ihnen dann die Information über Kontext und Zielsetzung, sodass sie sich häufig abweisend verhalten und Neuerungen blockieren.
Viele Unternehmen stecken eine Menge Energie in die Planung und Durchführung ihrer Bildungsmaßnahmen. Bei der Frage nach den Ergebnissen verlassen sie sich jedoch auf das Bauchgefühl, anstatt einen Vergleich auf Basis von Kennzahlen und Umfragen zu ziehen. In einigen Fällen überlegen die Verantwortlichen erst nach der jeweiligen Bildungsmaßnahme, wie man deren Erfolg messen könnte. Bildungscontrolling beginnt aber schon in der Planung. Nur wer konkrete Bildungsziele für jede Maßnahme formuliert, kann die Zielerreichung überprüfen. Hierzu müssen Unternehmen den Ist-Zustand messen, um Vergleichszahlen für eine Überprüfung im Nachgang zu haben. So können sie gewissenhafte Angaben über Kosten und Nutzen der Maßnahmen machen.
Unternehmen und Organisationen, die ein besonders vorbildliches Bildungs- und Talentmanagement implementiert haben oder Tipps zum strategischen Aufbau eines solchen Systems brauchen, können sich noch bis zum 31. Oktober 2014 auf www.deutscher-bildungspreis.de für den Deutschen Bildungspreis 2015 der TÜV SÜD Akademie und EuPD Research Sustainable Management bewerben.