Am Anfang steht die Frage nach dem Einsatzzweck. Dampfreiniger sind vielseitig einsetzbar: Für das Reinigen von Hartflächen wie Fliesen, Fenstern oder Laminatböden, aber auch für schwierige Stellen wie Fugen oder Armaturen oder für das Entfernen von Fettfilmen auf Kochfeldern. Für das schnelle Saubermachen zwischendurch genügt in der Regel ein Handgerät. Für die Grundreinigung von größeren Flächen ist ein leistungsfähigeres Modell mit entsprechendem Wasserkessel und höherer Wattzahl besser geeignet. Markus Nohe gibt einige Tipps, die die Entscheidung erleichtern:
- Wie lange man ohne Unterbrechung mit dem Dampfreiniger arbeiten kann, hängt von der Kapazität des Wasserkessels Die Palette reicht von einem Viertelliter bis zu zwei Litern bei großen Geräten. Achtung: Der Tank lässt sich effektiv nur zu drei Vierteln mit Wasser befüllen – schließlich muss auch noch Platz für den Dampf bleiben.
- Vorlaufzeit und Dampfleistung hängen von der Wattzahl Die Bandbreite reicht von 1.300 bis 2.300 Watt. Hinweis von Markus Nohe: „Füllvermögen des Wasserkessels und Wattzahl müssen in vernünftiger Relation stehen.“ Wird der Boiler mit warmem Wasser befüllt, beschleunigt sich der Aufheizvorgang. Je höher der Dampfdruck, desto höher ist auch die Austrittsgeschwindigkeit des Dampfes und damit die Schmutzlösekraft.
- Die Dampfmenge sollte sich an der Pistole oder am Gerät variabel einstellen lassen. Laut TÜV SÜD-Prüfer Nohe unerlässlich ist eine Anzeige der Dampfbereitschaft. Nur so weiß man, ob man mit dem Gerät schon loslegen kann.
- Welches Zubehör ist sinnvoll? Verlängerungsrohre vergrößern den Aktionsradius des Gerätes. Eine Textilpflegedüse ermöglicht zum Beispiel das Abdampfen von Kleidungsstücken. Für mehr Temperatur und Druck auf kleinem Raum sorgen Punktstrahl- oder Winkeldüsen, was für das Säubern von Heizkörpern, Armaturen, Fugen oder Alufelgen von Vorteil ist. Mit Dreiecksbürsten lassen sich auch Ecken gut bearbeiten. Handdüsen mit Frotteeüberzug eignen sich für das Entfernen von Fettablagerungen und das Säubern kleiner Flächen in Küche und Bad. Fenster- und Bodendüsen gibt es ebenso als Zubehör wie Tapetenlöser. Einige Dampfreiniger lassen sich sogar mit einem Dampfbügeleisen kombinieren.
- Unbedingt im Fachhandel fragen: Lässt sich der Dampfreiniger unkompliziert entkalken? Die exakte Vorgehensweise sollte klar verständlich in der Bedienungsanleitung beschrieben sein.
Tipps von TÜV SÜD-Experten Markus Nohe für die Anwendung
- Vor dem ersten Einsatz des Gerätes unbedingt Bedienungsanleitung lesen und Sicherheitshinweise beachten.
- Wichtig: Bis zu welchem Stand darf der Wassertank gefüllt werden? Wird die Höchstmarke überschritten, kommt aus Bürste oder Pistole nur Wasser – und nicht der benötigte Dampf. Auf keinen Fall dürfen Reinigungsmittel, Benzin oder Farbverdünner in den Kessel. Sonst besteht Explosionsgefahr.
- Ob Vorhang oder Couch: Vorab auf einer kleinen und verborgenen Fläche ausprobieren, ob das Material die Dampfbehandlung überhaupt verträgt. Vorsicht geboten ist zum Beispiel bei gewachsten Holzböden, bei Linoleum oder bei Textilien, die nicht farbecht sind.
- „Das Gerät nie einsetzen, wenn der Dampfschlauch beschädigt ist – dann besteht die Gefahr von Verbrühungen“, warnt Nohe. Der schadhafte Schlauch muss in jedem Fall ausgetauscht werden.
- Der Dampfstrahl darf niemals direkt auf elektrische Geräte und Einrichtungen mit elektrischen Bauteilen gerichtet werden. Achtung: Das gilt auch für den Innenraum von Öfen.