„Um die additive Fertigung im industriellen Maßstab möglich zu machen, brauchen wir einen Paradigmenwechsel in der Prozessqualifizierung“, sagt Gregor Reischle, Head of Additive Manufacturing bei TÜV SÜD Product Service. „Dafür sind alle Faktoren produktspezifisch zu kontrollieren, die über die Qualität entscheiden. Hardware, Software und das Material müssen den angestrebten Produkteigenschaften gerecht werden. Dazu haben wir unsere Zertifizierungs- und Qualifizierungsprogramme international aufgestellt.“ Die als „industrial Additive Manufacturing ready“ („iAM ready“) zertifizierten Unternehmen bilden ein qualitätsgesichertes Produktionsnetzwerk. Dazu gehören bereits die Unternehmen Blue Production, Evonik, Protiq, Siemens Mobility und Toolcraft.
Veröffentlichung von erster AM-Norm mit Leitfadencharakter
Besucher können am TÜV SÜD-Stand einen ersten Blick in die DIN SPEC 17071 werfen. Der neue Leitfaden für industriekonforme additive Fertigung dient als Vorläufer für eine spätere ISO/ASTM-Norm. Er hilft, qualitätsgesicherte Fertigungsprozesse aufzusetzen und eine risikominimierte Fertigung für regulierte und anspruchsvolle Branchen wie die Luftfahrt oder Medizintechnik aufzubauen. Die DIN SPEC 17071 entstand unter wesentlicher Mitwirkung und auf Initiative von Deutsche Bahn AG, MT Aerospace AG, Siemens Mobility GmbH und TÜV SÜD und wird am 15. November 2019 offiziell beim Beuth-Verlag vorgestellt. Sie steht dann kostenfrei auf www.din.de zum Download zur Verfügung.
TÜV SÜD bietet an jedem Messetag um 9:30 Uhr für Medien und Fachbesucher am Stand eine 30-minütige Einführung zur DIN SPEC 17071 an.
Konzeptstudie zur digitalen Bauteilzertifizierung
Auf der formnext präsentiert TÜV SÜD seine Konzeptstudie für die digitale Bauteilzertifizierung. Dabei sollen Bauteile automatisiert und standortübergreifend mittels eines digitalen Fingerabdrucks zertifiziert und deren Einsatz überwacht werden. Das schafft Transparenz und sichert die produktspezifische Fertigungsqualität. Wie ein solcher Prozess ablaufen könnte, demonstriert TÜV SÜD mit Beispielen additiv gefertigter Werkstücke, die mittels eines 3D-gedruckten Codes eindeutig identifiziert und einem Datensatz zugeordnet werden. Bereits 2020 will TÜV SÜD mit dem „Digital-Part-Report“ mehr Transparenz für die Eigenschaften additiv gefertigter Bauteile schaffen.
Zusammenarbeit mit Industrie und Forschung
Mit dem Ziel, weitere Partner für die Entwicklung technischer Lösungen zu gewinnen, ist TÜV SÜD dem Aachen Centre for Additive Manufacturing (ACAM) beigetreten, einer Kooperation von AM-Anwendern aus Forschung und Industrie. „Wir freuen uns darauf, erfolgreiche Pilotprojekte im ACAM-Netzwerk zu etablieren und unsere bestehenden AM-Zertifizierungen weiter zu verbessern“, sagt Gregor Reischle. Auf der Industrial Transformation Asia Pacific Konferenz (ITAP) in Singapur hatte TÜV SÜD bereits mehrere Partnerschaften geschlossen. Dazu zählen thyssenkrupp Innovations und das Centre for Additive Manufacturing der Universität Singapur.
TÜV SÜD-Vortrag
Auf der TCT Introducing Stage stellt Gregor Reischle die neuen TÜV SÜD-Leistungen vor und klärt die Frage „Sind wir bereit für Industrial AM und halten wir, was wir versprechen?“ (Mittwoch, 20. November, 11:15 Uhr).
Über die formnext
Als Fachmesse mit zugehöriger Konferenz ist die formnext einer der wichtigsten Termine der Branche. Die USA sind in diesem Jahr Partnerland der Messe.
Weitere Informationen und Anmeldung zur formnext unter https://formnext.mesago.com/events/de.html.
Mehr von TÜV SÜD unter https://www.tuev-sued.de/produktpruefung/pruefung-additive-fertigung.