Die Funktionsweise eines Schneeschuhs ist schnell erklärt: Wenn die Fläche des Fußes vergrößert wird, verteilt sich die Last des Körpergewichts auf eine größere Auflagefläche, was das tiefe Einsinken in den Schnee verhindert. Genau um dieses Prinzip geht es bei Schneeschuhen. Wer sich ein eigenes Paar zulegen möchte, hat die Wahl unter einer Vielzahl an Modellen, die alle je nach Einsatzbedingungen Vor- und Nachteile mit sich bringen. „Daher sollten Outdoor-Fans sich am besten schon vor dem Kauf überlegen, wo es mit den Schneeschuhen hingehen soll“, empfiehlt Roland Zwickl. Denn je nach Terrain bieten die Hersteller zugeschnittene Produkte mit speziellen Eigenschaften an.
Material
Auf die Auswahl des passenden Materials kommt es an: Grundsätzlich wird zwischen den Typen Classics und Moderns unterschieden. Classics sind aus einem Aluminiumrahmen gefertigt, der mit Kunststoffgewebe bespannt ist. „Durch ihr leichtes Gewicht und idealen Auftrieb im Schnee eignet sich dieser Typ optimal für Anfänger und Wanderungen im Flachland“, erklärt der TÜV SÜD-Experte. Moderns hingegen bestehen aus einem Kunststoffrahmen ohne Bespannung. Im Vergleich zu den Classics sind sie kleiner und mit Spikes oder Harscheisen besetzt, die auf steilem oder vereistem Untergrund guten Halt geben. „Ihre Stärke liegt damit eher in schwierigem Gelände, etwa im hochalpinen Bereich oder für den Zustieg zur Abfahrt“, so Roland Zwickl. Grundsätzlich sind aber auch Mischformen beider Typen möglich, wie Classics mit Spikes oder mit Textil bespannte Moderns.
Größe
Wie groß der Schuh sein sollte, hängt ebenfalls von verschiedenen Faktoren ab. Trägergewicht, Schnee und die Geländebeschaffenheit sind hier entscheidend. Prinzipiell gilt: Je mehr Gewicht, desto länger und breiter sollte der Schuh sein. „Wichtig ist: Nicht nur das eigene Körpergewicht, sondern auch das Gepäck und die Ausrüstung müssen mitberechnet werden“, erklärt Roland Zwickl. Ist der Schnee sehr pulvrig, sollte der Schuh ebenfalls größer ausfallen, da es in diesem mehr Auftrieb braucht als in hartem gefrorenem Schnee. Im steilen, alpinen Gelände können große Schneeschuhe dagegen hinderlich sein, da der Schneeschuhträger dort flexibler und wendiger unterwegs sein muss. Es ist daher wichtig, einen Kompromiss zwischen Auftrieb und Wendigkeit zu finden.
Bindung
Die Bindung ist das zentrale Element des Schneeschuhs, denn sie sorgt dafür, dass er sicher am Fuß sitzt. Beim Schneeschuhkauf sollte also darauf geachtet werden, dass die Bindung den Fuß fest umschließt. „Verstellbare Bindungen sind hier von Vorteil, denn sie lassen sich optimal auf unterschiedliche Schuharten einstellen“, so Roland Zwickl. Wichtig ist außerdem, dass sich die Bindung einfach öffnen und schließen lässt, sodass die Schneeschuhe auch mit Handschuhen einfach an- und ausgezogen werden können. Neben der Funktionalität ist auch der Komfort wichtig: Die Bindung sollte leicht und bequem zu tragen sein, schließlich ist der Träger meist mehrere Stunden mit den Schneeschuhen unterwegs.
Verarbeitung und Siegel
Unabhängig davon, welche Variante es sein soll, lohnt es sich immer, einen Blick auf die Verarbeitung zu werfen: „Mögliche Schwachstellen sind zum Beispiel die Adaption der Bindung an den Schuh oder wie die Spikes in den Kunststoff eingeschweißt wurden“, erklärt der TÜV SÜD-Experte. Um sich zu vergewissern, dass die Schneeschuhe sicher sind, bieten sich das GS-Zeichen für geprüfte Sicherheit oder das TÜV SÜD-Siegel als Anhaltspunkte an.