Bei vielen komplexen Investitionsprojekten im Real-Estate- und Infrastrukturbereich sehen sich die Projektbeteiligten mit unvorhergesehenen Verzögerungen, immensen Kostensteigerungen und in einigen Fällen sogar mit einem kompletten Projektstopp konfrontiert. Die Ursachen dafür liegen in der Vielzahl von Einflüssen, die auf solche Projekte einwirken und auch Wechselwirkungen untereinander entwickeln - von der Interaktion neuer, komplexer Technologien über das Projektmanagement oder bürokratische Hemmnisse bis zu politischen Einflussfaktoren oder Naturgefahren.
Mit dem Project Risk Rating (PRR) haben TÜV SÜD und Munich Re ein modulares System aus einzelnen Risikobausteinen entwickelt, mit dem sich die wesentlichen Risiken eines komplexen Investitionsprojekts ganzheitlich erfassen und abbilden lassen. "Dabei werden makroökonomische, technische, ökologische und vertragliche Aspekte des Projekts umfassend berücksichtigt", sagt Gerhard Klein, Leiter des Center of Competence Technische Due Diligence der TÜV SÜD Industrie Service GmbH. Durch diesen ganzheitlichen Blick auf ein Investitionsprojekt schaffen TÜV SÜD und Munich Re eine verlässliche und belastungsfähige Datenbasis für weit reichende Investitionsentscheidungen.
Beim Project Risk Rating profitieren die Entscheidungsträger bei komplexen Investitionsprojekten von der Kombination aus dem umfangreichen technischen Know-how von TÜV SÜD und dem breit gefächerten Risikowissen von Munich Re besonders im Bereich von Naturgefahren. Die unterschiedlichen Themenbereiche werden von den Fachexperten der beiden Unternehmen bearbeitet. Durch die ganzheitliche Betrachtung können auch die Interaktionen zwischen den einzelnen Risiken besser betrachtet und bewertet werden. "Das ist der entscheidende Vorteil und das Alleinstellungsmerkmal unseres Project Risk Rating im Vergleich zu einer klassischen Due Diligence", erklärt Franz Vogt, Projektleiter Project Risk Rating bei Munich Re. "Stellt die Risikoprüfung beispielsweise ein hohes Sturmrisiko fest, tauschen sich unsere Naturgefahren-Experten mit den Bautechnik-Ingenieuren von TÜV SÜD über bauliche Spezifikationen und geeignete Schutzmaßnahmen aus."
Dabei steht das Project Risk Rating nicht in Konkurrenz zur Due Diligence. Die ganzheitliche Risikobetrachtung unterstützt die Entscheidung über den Einstieg in ein Projekt und ist damit eine ideale Ergänzung zum klassischen Due Diligence-Ansatz. Der kontinuierliche Austausch zwischen den Fachexperten von TÜV SÜD und Munich Re ermöglicht eine übergreifende und integrierte Gesamtbewertung des Projekts bezüglich der Risiken. Das Ergebnis ist ein detaillierter Bericht, der zum einen aussagekräftige Ratings aller relevanten Risiken enthält und der zum anderen eine objektive Positionierung des Projekts im Vergleich zu einer Benchmark ermöglicht. "Die Benchmark wird durch technische Standards, technische Expertise und empirische statistische Daten definiert", erklärt Franz Vogt von Munich Re. Erreicht ein Projekt ein positives Rating über der Benchmark wird es auf Basis einer 4-stufigen Skala klassifiziert. "Das ermöglicht nicht nur eine klare Aussage zur Bewertung eines einzelnen Projekts, sondern darüber hinaus auch einen einfachen und aussagekräftigen Vergleich mit anderen Projekten", ergänzt Gerhard Klein von TÜV SÜD.
Durch den ganzheitlichen und integrierten Blick auf die relevanten Risiken eines Projekts und durch das Benchmarking bzw. die Klassifizierung unterstützt das Project Risk Rating die Entscheidungsfindung bei komplexen Investitionsprojekten. Durch das PRR können relevante Risiken und ihre wechselseitigen Einflüsse frühzeitig identifiziert und bewertet sowie im gesamten Projektverlauf beobachtet und kontrolliert werden. Das ist eine wesentliche Voraussetzung dafür, das komplexe Investitionsprojekte nicht nur gestartet und bearbeitet - sondern auch zu einem erfolgreichen Abschluss gebracht werden.
Weitere Informationen zum Project Risk Rating von TÜV SÜD und Munich Re gibt es im Internet unter www.tuev-sued.de/real-estate oder www.munichre.com sowie auf der Expo Real, die vom 6. bis 8. Oktober 2014 in München stattfindet (Halle C1, Stand C1.322).