- Übernahme in Spanien: Erwerb von ATISAE ist größte Übernahme der Unternehmensgeschichte
- Kräftig investiert: 127 Mio. Euro für Zukunftsinvestitionen und Unternehmenskäufe in 2016
- Konzern beschäftigt weltweit 24.000 Mitarbeiter, ein Plus in 2016 von mehr als 1.600 Mitarbeitern
- Neue Bestmarken in 2016: 2,343 Mrd. Euro Umsatz und 202 Mio. Euro Ergebnis (ber. EBIT).
- Wachstumsmärkte Digitalisierung und Datensicherheit: Centers of Excellence in München und Singapur eröffnet, Chief Digital Officer ernannt & wegweisende Digitalisierungsprojekte gestartet
Wesentlicher Impulsgeber für das profitable Wachstum von TÜV SÜD war im vergangenen Jahr erneut die internationale Expansion des Unternehmens. Entscheidend hierbei: Seit Frühjahr 2016 hält TÜV SÜD 100 Prozent der Anteile der spanischen ATISAE-Gruppe. Mit 1.300 Mitarbeitern und einem Umsatz von 80 Millionen Euro handelt es sich dabei um die größte Übernahme in der Geschichte von TÜV SÜD, dem ältesten und zugleich größten deutschen TÜV-Unternehmen.
ATISAE zählt zu den führenden Anbietern von Prüfdienstleistungen auf der Iberischen Halbinsel, ist mit einem breiten Leistungsangebot vor allem in den Bereichen Mobilität sowie Industrie tätig und fügt sich damit hervorragend in den TÜV SÜD-Konzern ein. Denn das breit aufgestellte Geschäft von ATISAE und die Präsenz in der Fläche bieten eine hervorragende Basis für TÜV SÜD, um weitere Leistungen des Konzerns in Spanien auszurollen.
Prof. Dr.-Ing. Axel Stepken, Vorsitzender des Vorstandes der TÜV SÜD AG, unterstrich auf der Bilanzpressekonferenz des Unternehmens: „Durch die Übernahme von ATISAE haben wir unser internationales Profil weiter geschärft. TÜV SÜD ist heute ein Global Player, wir bedienen Kunden auf allen Kontinenten und die Mehrheit unserer insgesamt 24.000 Mitarbeiter sind international im Einsatz. Bereits in den vergangenen Jahren erzielten wir zwei Drittel unseres Wachstums außerhalb Deutschlands und auch in den nächsten Jahren wird sich dieser Trend fortsetzen.“ Der internationale Anteil am Umsatz betrage zudem heute bereits mehr als 43 Prozent der Gesamterlöse – und er werde in Zukunft weiter ansteigen.
Erfolg auf breiter Basis: Alle Regionen und Unternehmensbereiche wachsen
Dr. Matthias J. Rapp, Finanzvorstand der TÜV SÜD AG, hob bei der Vorstellung der Bilanz hervor, dass zum Gelingen des Geschäftsjahres 2016 alle operativen Bereiche des Unternehmens beigetragen hätten: „Im Segment MOBILITY stiegen die Erlöse um mehr als 10 Prozent auf über 700 Millionen Euro, die INDUSTRY steigerte den Umsatz um nahezu 2 Prozent auf über 960 Millionen Euro und der Bereich CERTIFICATION verzeichnete ein Umsatzplus von mehr als 5 Prozent auf fast 590 Millionen Euro.“
Im Vergleich der Geschäftsregionen war 2016 die Region EMEA (Europa, Naher Osten und Afrika) mit einem Umsatzplus von 7 Prozent Wachstumssieger im TÜV SÜD-Konzern; erneut gut entwickelte sich zudem die Region Asien – hier stieg der Umsatz in lokaler Währung um 3 Prozent gegenüber einem bereits sehr starken Vorjahr.
Mit Blick auf den aktuellen Geschäftsverlauf 2017 unterstrich Rapp: „Unsere auch im Vergleich zum Markt positive Entwicklung im vergangenen Jahr setzt sich auch im laufenden Geschäftsjahr fort: Umsatz und Ergebnis im ersten Quartal 2017 zeigen, dass TÜV SÜD aktuell wirtschaftlich stark und strategisch gut aufgestellt ist, wahrscheinlich so gut wie nie zuvor in unserer nunmehr 151-jährigen Geschichte.“
Zukunftsweisende Investitionen: Sicherheit der Daten in der digitalen Revolution gewährleisten
Um für die Herausforderungen der Zukunft gerüstet zu sein, hat TÜV SÜD 2016 insgesamt 127 Millionen Euro für Investitionen und Unternehmenskäufe ausgegeben. Wichtige Weichen sind dabei insbesondere im Bereich der Digitalisierung gestellt worden: Ende März 2016 wurde in Singapur ein „Center of Excellence Digital Services“ eingerichtet, in wenigen Wochen wird in München ein weiteres digitales Kompetenzzentrum seine Pforten öffnen.
Zudem hat TÜV SÜD vor gut einem Jahr einen Chief Digital Officer an Bord geholt: Dr. Dirk Schlesinger verfolgt seit Mai 2016 den Auftrag, die digitale Transformation und die Entwicklung neuer Datensicherheits-Produkte im gesamten Konzern voranzutreiben und die Aktivitäten der operativen Einheiten durch strategische Entwicklungen zu ergänzen.
Wegweisende Projekte zu industrieller IT-Sicherheit und hochautomatisiertem Fahren
In einigen wichtigen Bereichen zählt TÜV SÜD bereits zu den Wegbereitern der Sicherheit in der Digitalisierung. So hat das Unternehmen im Jahr 2016 im Bereich der industriellen IT-Sicherheit als einer der ersten Anbieter weltweit Zertifizierungen nach dem neuen IEC 62443-Standard durchgeführt und die entsprechenden Zertifikate an Siemens übergeben. Mit diesem mehrstufigen Standard gibt es erstmals eine Arbeitsgrundlage für aussagekräftige Analysen der IT-Sicherheit von industriellen Automatisierungssystemen und für den Aufbau eines wirkungsvollen industriellen Security-Management-Systems.
Sicherheit ist auch ein wesentlicher Faktor beim hochautomatisierten bzw. beim autonomen Fahren. Hier arbeitet TÜV SÜD mit Herstellern, Forschungseinrichtungen und staatlichen Stellen zusammen, unter anderem im Forschungsprojekt PEGASUS des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie. Aufgrund ihrer Erfahrungen aus den Hauptuntersuchungen und der Homologation von Fahrzeugen sind die TÜV SÜD-Experten gefragte Partner bei der Entwicklung von Prüf- und Zertifizierungsgrundlagen in diesen zukunftsweisenden Themenfeldern.
Die umfassenden Daten aus den Prüfungen von TÜV SÜD haben eine hohe Aussagekraft – das gilt für Hauptuntersuchungen ebenso wie für Prüfungen von industriellen Anlagen. Aus den Prüfergebnissen lassen sich wichtige Erkenntnisse sowohl für die Entwicklung und Verbesserung von technischen Komponenten und Systemen als auch für die Umsetzung von vorausschauenden Wartungs- und Instandhaltungsstrategien gewinnen.
Zum Beispiel bietet TÜV SÜD für Windenergieanlagen eine intelligente Plattformlösung an. Sie kombiniert die Erfassung der Prüfergebnisse über mobile Eingabegeräte vor Ort mit der strukturierten Ablage der Daten in einer zentralen Datenbank. Dadurch haben die Betreiber bereits heute die Möglichkeit, die Daten ihrer Anlagen und Windparks nach unterschiedlichen Kriterien gezielt auszuwerten. Stepken hob für die Zukunft hervor: „Zudem arbeiten wir derzeit mit Hochdruck an der Entwicklung von neuen Tools für die anonymisierte Nutzung von Big Data und für fortschrittliche Analysemöglichkeiten – im Dienste der Sicherheit aller Anlagen und damit zum Wohl der Gesellschaft.“
Cyberangriffe effektiv abwehren: Datensicherheit bildet das Fundament der digitalen Revolution
TÜV SÜD wurde 1866 als erster TÜV in Deutschland mit dem Auftrag gegründet, technologische Innovationen (damals die Dampftechnik der ersten industriellen Revolution) sicher zu gestalten. Ziel war es, Menschen, Umwelt und Gesellschaft vor nachteiligen Auswirkungen der neuen Technik zu schützen. Was in der analogen Vergangenheit galt, gilt in besonderem Maße für die derzeit mit hohem Tempo voranschreitende digitale Zukunft. Der Unternehmensauftrag von TÜV SÜD bleibt deshalb unverändert: Es gilt, Risiken neuer Technologien zu minimieren und so Vertrauen für ihren Einsatz zu schaffen.
Axel Stepken betonte deshalb: „Als TÜV SÜD werden wir in der digitalen Revolution unseren Beitrag dazu leisten, Risiken zu minimieren, damit die Menschen die neue Technologie akzeptieren und von der digitalen Ära profitieren können. Unser aktueller Auftrag umfasst, Menschen, Anlagen und Unternehmen effektiv vor Datendiebstahl und Cyberangriffen zu schützen. Denn das Credo von TÜV SÜD lautete in allen industriellen Revolutionen und somit auch heute: Erst Sicherheit lässt aus Innovationen Fortschritt werden.“
Geschäftsbericht im Internet: Online ist der Geschäftsbericht 2016 des TÜV SÜD Konzerns zu finden unter http://geschaeftsbericht.tuev-sued.de.