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Warum sich Hochrechnungen rund um die Heizung lohnen

(lifePR) (München, )
Wer in der aktuellen Heizperiode über die mögliche Heizungslösung für den geplanten Neubau nachdenkt, hat eine Fülle von Möglichkeiten - und eine Reihe von Rahmenbedingungen zu bedenken. Ein kleiner Leitfaden von TÜV SÜD.

Am längeren Hebel: Die beiden großen Ansatzpunkte für die Energieeffizienz eines Gebäudes heißen Wärmedämmung und Heizung. Das bedeutet: Wer den Bau möglichst energieeffizient auslegt und in die Wärmedämmung investiert, kann mit geringem Heizbedarf und geringen Betriebskosten einsteigen.

Auf lange Sicht: Wie viel kostet die gewählte Heizungstechnologie langfristig? Für eine qualifizierte Antwort auf diese Frage sind sowohl die Investitionskosten in Technik, Lagerraum und weitere Elemente, als auch die Verbrauchskosten und der Aufwand für Instandhaltung, Wartung und Kundendienst zu berücksichtigen. Ebenfalls wichtig: Gibt es Fördermittel?

Auf absehbare Zeit: Ein gangbarer Weg für dieses Rechenexempel besteht laut TÜV SÜD darin, die Kosten für die einzelnen Heizmaterialien - beispielsweise Öl, Gas, Strom oder Holzpellets - mit einer Preissteigerung von vier oder acht Prozent pro Jahr auf 30 Jahre hochrechnen.

Auf gesetzlicher Basis: Ohne erneuerbare Heizenergie geht bei Neubauten nichts mehr. Das ergibt sich aus dem "Gesetz zur Förderung erneuerbarer Energien im Wärmebereich" (EEWärmeG). Dabei wird für die jeweiligen erneuerbaren Energieformen ein Mindestanteil vorgegeben, mit dem sie zur Heizenergie für das Gebäude beitragen müssen. Wer nicht auf Erneuerbare Energien setzen kann oder will, darf beispielsweise auf Abwärme, Wärme aus Fernwärmenetzen oder Kraft-Wärme-Kopplungs-Anlagen ausweichen. Die gesetzlichen Bedingungen werden auch erfüllt, wenn der Wärmeschutz (Dämmung) für das neue Gebäude die Vorgaben der Energieeinsparverordnung (EnEV) um 15 Prozent überschreitet. Derzeit gilt die EnEV 2009. Ebenfalls praktikabel nach dem EEWärmeG ist die Kombination von herkömmlichen Heizungslösungen mit Wärme aus regenerativen Quellen.

Auf klassischem Weg: Eine mögliche Spielart, um geringe Investitionskosten und hohe Energieeffizienz zu verbinden: Das Haus optimal dämmen und mit Öl- oder Gasbrennwerttechnik in kleiner Dimension heizen. Der regenerative Anteil (Stichwort EEWärmeG) kann zum Beispiel über Solarthermie beigesteuert werden. Um für die Zeit "nach Öl und Gas" vorzusorgen, könnte man laut TÜV SÜD auch schon die notwendigen Vorrichtungen für den späteren Umstieg auf eine Luft-Wasser-Wärmepumpe schaffen.

Auf heimischer Basis: Im ländlichen Raum verfügen viele Hausbesitzer selbst über einen regenerativen festen Brennstoff - sprich Holz. Hier bietet sich eine dreigeteilte Lösung an: hervorragendes Wärmedämmverbundsystem plus Scheitholzheizung plus Solarthermie. Eine weitere Variante ist das Heizen mit Holzpellets statt mit Scheitholz.

Auf Dimensionen achten: Die Endlichkeit der Öl- und Gasvorkommen, das Bemühen um geringere Heizkosten und die gesetzlich forcierte CO2-Einsparung haben den Markt für Heiztechnologien in den vergangenen Jahren ordentlich in Bewegung gebracht. Auch für Privatgebäude gibt es zahlreiche technologische Neuentwicklungen. Nicht alles aber kann bereits klein genug dimensioniert werden. Ein Beispiel dafür sind Mikro- oder Mini-Blockheizkraftwerke (BHKW), die etwa mit Erdgas betrieben Wärme und Strom erzeugen. Ist das BHKW zu groß dimensioniert, schwingt es sich auf einen Stopp-and-Go-Verkehr ein. Das ist schlecht für den enthaltenen Motor. Mögliche Folge: hohe Kundendienstkosten, geringe Lebensdauer.

Auf Nebenwirkungen achten: Welche Effekte können sich im laufenden Betrieb ergeben? Diese Frage sollte man sich zu jeder Heizungslösung stellen, die man ins Kalkül zieht. So erfordern zum Beispiel eine Holzpellets-Heizung oder eine Scheitholz-Heizung vom Hausbesitzer mehr Technikaffinität als die klassische Öl-Brennwert-Technik. Und: Wer mit festen Brennstoffen wie Holz oder Holzpellets arbeitet, muss sich auch auf eine gewisse Staub- und Schmutzentwicklung bei Anlieferung und laufendem Betrieb einstellen.
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