Wussten Sie schon, dass...
... laut einer US-Studie Übergewichtige weniger produktiv und häufiger krank sind als schlankere Menschen?
Hat jemand deutlich zuviel oder zuwenig Gewicht auf den Rippen, leiden schnell auch Gesundheit und Leistungsfähigkeit darunter. So führen reduzierte Abwehrkräfte und schwache körperliche Reserven bei Untergewicht dazu, dass Betroffene anfällig für Krankheiten sind. Bei starkem Untergewicht sind außerdem mangelnde Konzentrationsfähigkeit sowie Hirn- und Nervenschäden nicht selten die Folge. Wer unter Übergewicht oder Adipositas leidet, bekommt schnell Herz-Kreislaufprobleme, wodurch ein erhöhtes Infarktrisiko besteht, hat Gelenk- und Rückenprobleme sowie ein erhöhtes Risiko, an Diabetes und Arteriosklerose zu erkranken. Dies alles hat auch Auswirkungen auf die Arbeitsleistung und auf die Anzahl der Krankentage, was sich beim Arbeitgeber schnell bemerkbar macht. Studien zufolge führt Übergewicht zu doppelt so hohen krankheitsbedingten Mehrkosten als bei normalgewichtigen Personen.
"Die Ergebnisse solcher Studien zeigen, dass Arbeitgeber starke Gewichtsprobleme ihrer Mitarbeiter nicht ignorieren sollten", erklärt Dr. Rumen Alexandrov, Fachlicher Leiter Arbeitsmedizin bei der TÜV SÜD Life Service GmbH. "Zum einen müssen sie sich schon auf Grund ihrer Fürsorgepflicht um die Gesundheit ihrer Mitarbeiter bemühen. Zum anderen sollten die finanziellen Aspekte den Anstoß für die Implementierung eines Betrieblichen Gesundheitsmanagement (BGM) Systems geben."
Ursachen von Über- und Untergewicht
Ein sinnvoll aufgesetztes BGM-System kann die Entstehung von Gewichtsproblemen verhindern, denn nicht selten sind die Auslöser auch am Arbeitsplatz zu suchen. Beispielsweise wird die Arbeit immer statischer und häufig im Sitzen verrichtet. Immer zeiteffizientere Platzierungen der Arbeitsmittel sorgen zudem für starken Bewegungsmangel. Achten Mitarbeiter nicht auf ihre Fitness und suchen in der Freizeit keinen Ausgleich, nehmen sie auch bei normaler Ernährung mehr Energie auf, als sie täglich verbrauchen können. Dazu kommt eventuell eine ungesunde und unausgeglichene Ernährung, die oft zu großen Teilen aus Fastfood und Fertiggerichten besteht. Das andere Extrem sind Essstörungen wie Magersucht und Bulimie. Betroffene essen kaum etwas oder versuchen, Fressattacken durch Abführmittel oder Erbrechen rückgängig zu machen. Obwohl sie deutliches Untergewicht haben, halten sie sich noch immer für zu dick.
Auslöser für Essstörungen können auch am Arbeitsplatz zu finden sein. Denn psychische Belastungen wie Mobbing, Unterforderung, Überforderung, Stress und die Angst, Fehler zu machen, können Essstörungen auslösen. Daneben kann auch eine andere Erkrankung oder die Einnahme von Medikamenten zu einer starken Gewichtszunahme oder -abnahme führen.
Handlungsmöglichkeiten für Unternehmen
Kommt es bei einem Mitarbeiter zu einer starken Veränderung seines Gewichts, gehört es zur Fürsorgepflicht des Arbeitgebers, darauf zu reagieren. Zunächst sollte er das Gespräch mit dem betroffenen Arbeitnehmer suchen und ihn ohne Vorwürfe darauf ansprechen, dass die Veränderung aufgefallen ist. Gleichzeitig sollten Hilfe und Unterstützung angeboten werden. Ist die Ursache eine Esssucht, kann dem Betroffenen erst aktiv geholfen werden, wenn er die Sucht einsieht und sich bereit erklärt, die Unterstützung anzunehmen. Dennoch muss seine Entwicklung genau beobachtet werden, um im Ernstfall rechtzeitig einschreiten zu können. Verschlechtert sich der Zustand weiter, sollte ein Arzt hinzugezogen werden. Bei minderjährigen Mitarbeitern, beispielsweise Auszubildenden, sind die Eltern auf die Situation aufmerksam zu machen.
Damit es erst gar nicht so weit kommt, sollten im Betrieblichen Gesundheitsmanagement bereits präventive Maßnahmen implementiert sein. Hier bieten sich Bewegungsangebote, eine gesunde Kantinenverpflegung oder Hilfestellung in Form eines professionellen Ernährungsberaters an. Gerade im Bereich Bewegung gibt es ein umfangreiches Angebot wie Mitgliedschaften in Sportvereinen oder Fitnessstudios. So können Firmen ohne hohen Aufwand tätig werden. Aber auch bei arbeitsmedizinischen Vorsorgeuntersuchungen kann man das Thema aufgreifen und die Mitarbeiter informieren. Die Arbeitnehmer sollten zudem in regelmäßigen Mitarbeitergesprächen auch dazu aufgefordert werden, ihre ehrliche Meinung zu den herrschenden Arbeitsbedingungen zu sagen. Daneben kann auch der Betriebsarzt der Belegschaft unterstützend und beratend zur Seite stehen.
TÜV SÜD unterstützt Unternehmen in puncto Gesundheitsmanagement
Die TÜV SÜD Life Service GmbH betreut die Mitarbeiter von knapp 10.000 Unternehmen in Deutschland beim Arbeits- und Gesundheitsschutz und entwickelt individuelle Lösungen zum Umgang mit Stress, zur Förderung der Arbeitsmotivation, bei Suchtgefährdung sowie bei Über- oder Unterforderung. Das Ziel ist stets, Bedingungen am Arbeitsplatz zu schaffen, die die Sicherheit und Gesundheit der Mitarbeiter schützen. "Die Mitarbeiter honorieren dies durch bessere Leistungsfähigkeit. Kosten durch Arbeitsunfälle, einseitige Belastungen und Krankheiten helfen wir zu verringern und auch Leistungseinbrüche durch psychischen Stress oder Überforderung können unsere Experten durch ein durchdachtes Betriebliches Gesundheitsmanagement wirksam abfedern", erläutert Herbert Huß, Geschäftsführer der TÜV SÜD Life Service GmbH.
Weitere Informationen unter www.tuev-sued.de/bgm.
Die TÜV SÜD Life Service GmbH ist ein Unternehmen der TÜV SÜD Gruppe mit knapp 400 Mitarbeitern rund 80 Standorten. Diese bieten umfassende Beratung und Betreuung auf allen Gebieten der Arbeitsmedizin, -sicherheit und Arbeitspsychologie an. Darüber hinaus sorgen Verkehrspsychologen und -mediziner für mehr Verkehrssicherheit und führen u.a. Medizinisch-Psychologische Untersuchungen durch.