Denn gleich mit zwei spektakulären Rennen läutet Bochum den Radsport-Sommer ein. Am 29. Juni kämpfen die besten deutschen Radprofis um den nationalen Meistertitel auf der Straße, fünf Wochen später (2./3. August) steht der 11. Sparkassen-Giro auf dem Programm. Eine höchst attraktive Kombination, die in Deutschland Maßstäbe setzt.
Das Zusammentreffen dieser beachtenswerten Ereignisse für die Sportstadt Bochum soll gebührend gefeiert werden. "Wir wollen den Fans und der Stadt etwas bieten. Wir glauben an den Radsport und haben deshalb auch die Deutsche Meisterschaft nach Bochum geholt", verspricht Veranstalter Ernst Claußmeyer spannende Radsport-Tage und hofft natürlich auf ein riesiges Interesse am Straßenrand.
Immerhin jubelten zuletzt gut 250 000 Radsport-Fans den Profis beim 10. Sparkassen-Giro zu.Im Mittelpunkt der Deutschen Meisterschaft steht natürlich Fabian Wegmann, der als Titelverteidiger antritt und alles daransetzten wird, um im zweiten Jahr hintereinander das begehrte Meistertrikot für eine weitere Saison tragen zu dürfen. "Das ist mein erklärtes Ziel, ich werde alles versuchen, um den Titel zu verteidigen", ging der gebürtige Münsteraner verbal in die Offensive.Der Topfahrer aus dem Team Gerolsteiner dürfte sich bei dieser Aufgabe der Unterstützung seiner Mannschaftskameraden sicher sein. Was allerdings auch für die Jungs vom Team Milram um Kapitän Erik Zabel gilt. Zabel ist noch immer schnellster deutscher Sprinter. Mit dem Giro d'Italia in den Beinen darf man den Routinier in Bochum nicht unterschätzen. Das gilt auch für Dominik Roels, mit seinen 20 Jahren einer der jüngsten Profis im Team Milram. Der Kölner bezeichnet es selbst als große sportliche und menschliche Herausforderung, in so jungen Jahren in einem ProTour-Team zu fahren.Roels gilt als hochtalentiert, was er in der Vergangenheit bereits eindrucksvoll bewiesen hat. Bei den Junioren war er 2005 gleichzeitig Deutscher Straßenmeister als auch Titelträger auf der Bahn im Punkte fahren. 2006 sicherte er sich in der U 23-Klassen wieder zwei Titel. Roels war auf der Straße und im Einzelzeitfahren der Schnellste. Und dass er bei den Großen durchaus ein wichtiges Wort mitreden kann, zeigte das Vorjahr. Bei der Profi-DM in Wiesbaden wurde der trotz seiner jungen Jahre ausgezeichneter Vierter.
In diesen Tagen gehen die ersten Meldungen für die Deutsche Meisterschaft ein. Man darf gespannt sein, wer den Kampf um den wichtigsten nationalen Titel aufnehmen wird.Ein Fernbleiben darf sich aber keiner der Stars erlauben. In Bochum werden die Tickets für die Olympischen Spiele ausgefahren. "Das macht das Rennen natürlich noch attraktiver und reizvoller für die Zuschauer", glaubt Ernst Claußmeyer.
Bereits jetzt steht aber fest, dass das Meisterrennen kein Spaziergang werden wird. Haben die Veranstalter um Ernst Claußmeyer und dessen Sohn Sven doch eine Strecke ausgesucht, die nur etwas für absolut komplette Rennfahrer sein wird. Zwar wird dabei zum großen Teil auf den bekannten Parcours vom Sparkassen Giro zurückgegriffen, doch die DM-Strecke ist noch attraktiver, noch spektakulärer, allerdings auch noch ein Stückchen schwieriger. Die 19 Kilometer lange Runde weist zwei giftigen Steigungen (maximal 15 Prozent) auf und dürfte die Profis zu keiner Zeit zur Ruhe kommen lassen.
Weitere Besonderheit: Der Start/Ziel-Bereich wurde vom Südwall auf die Königsallee verlegt, wobei nicht nur die Athleten auf Grund einer langen und gleichsam schnellen Zielgeraden auf ihre Kosten kommen. Die Fans können die Radsportler in diesem Bereich gleich zweimal sehen, wird dieser vierspurige Straßenabschnitt doch komplett für die Deutsche Meisterschaft gesperrt.