Das Projekt ist Teil der Initiative U.Fa.Flex. (Unternehmen - Familie - Flexbilität), die vom Institut Arbeit und Qualifikation (IAQ) der Universität Duisburg-Essen (UDE) und der do.it projektmanagement umgesetzt und von der Landesvereinigung der UnternehmensverbändeNordrhein-Westfalen unterstützt wird. Sie hat sich zum Ziel gesetzt, flexible und betriebsnahe Kinderbetreuungsangebote im Land zu fördern und dazu geeignete Konzepte und Beispiele guter Praxis zu verbreiten.
In vielen Kindertagesstätten sind individuelle Betreuungsverträge und passgenaue Konzepte, die sich an den Arbeitszeiten der Eltern orientieren, bis heute nicht Standard. "Leider sind die bürokratischen Hürden, die den Aufbau entsprechender Angebote behindern, in NRW bislang nicht abgebaut worden", kritisiert Dr. Sybille Stöbe-Blossey, Leiterin des IAQ-Forschungsschwerpunkts "Bildung und Erziehung im Strukturwandel". Für interessierte Unternehmen fehlten klare Rahmenbedingungen und Standards, die zügige und transparente Genehmigungsverfahren ermöglichen. "Auch die aktuell laufende Revision des Kinderbildungsgesetzes (KiBiz) beinhaltet keinerlei Schritte in diese Richtung - eher im Gegenteil. Nach wie vor wird die Gruppe in den Mittelpunkt gestellt und nicht das Individuum, und nach wie vor fehlt die Bereitschaft, pädagogische Konzepte für flexible Betreuung zu erproben und auszuwerten", sagt Stöbe-Blossey.
"Moderne Kinderbetreuung darf bei aller Flexibilität nicht in ihrem Anspruch nachlassen, die ihr anvertrauten Kinder in ihrer Entwicklung individuell und umfassend zu fördern", betont ihre Kollegin Dr. Brigitte Micheel einen weiteren wichtigen Aspekt. Am IAQ wurde dazu ein umfangreiches Instrumentarium zur Qualitätssicherung entwickelt, das Kriterien für Familienorientierung und für eine hochwertige, flexible Betreuung formuliert. Zu den Qualitätsstandards des U.Fa.Flex-Netzes gibt es u.a. einen Selbstevaluationsbogen, der den Kindertageseinrichtungen hilft, die Güte ihrer Arbeit zu sichern und ständig weiterzuentwickeln.