Der Leser begegnet einer Figur, die ortlos ist: Der Krieg in Osteuropa verhindert, dass Abel in seine Heimat zurückkehren kann, in Deutschland lebt er am sozialen Rand einer großen Stadt, seine Liebe hat er verloren. Und dennoch soll Abel Nema ein Genie sein -- ein Genie des Überlebens.
Terézia Mora arbeitet als Schriftstellerin, Drehbuchautorin und Übersetzerin. Für ihre Werke in deutscher Sprache erhielt die 36-Jährige bereits zahlreiche Auszeichnungen: Unter anderem den Ingeborg-Bachmann-Preis für ihre Erzählungen "Seltsame Materie", einen Preis für ihre Übersetzung von Péter Esterházys "Harmonia caelestis" aus dem Ungarischen sowie den Preis der Leipziger Buchmesse für ihren Roman "Alle Tage". Mit der Auszeichnung poet in residence gesellt sich Terézia Mora zu früheren namhaften Autoren am Uni-Campus wie Günter Grass, Jurek Becker oder Friedrich Ani.
Die Einrichtung eines poet in residence hat Tradition: Bereits seit über 30 Jahren bringt die Uni ihre Studierenden in Kontakt mit Autoren, die aktuelle literarische Trends repräsentieren. In einer Schreibwerkstatt können die angehenden Literaturwissenschaftler mit den Autoren über ihre Schreib- und Leseerfahrungen sprechen und anschließend selbst die Feder schwingen.
Alle Interessierten sind zu folgenden öffentlichen Veranstaltungen eingeladen: "Sag es einfach. Wort für Wort", einem Werkstattgespräch mit dem Lektor des Luchterhand Verlags Dr. Klaus Siblewski und dem UDE-Literaturwissenschaftler Prof. Dr. Jochen Vogt am Dienstag, 5. Juni, 16 Uhr im Glaspavillon (R12) auf dem Essener Campus. Am Dienstag, 5.
Juni, liest die Autorin aus ihrem Roman "Alle Tage" um 16 Uhr in der Zentralbibliothek Essen (Hollestraße 3). "Die Dichterin in ihrer Zeit" lautet der Titel der Poetik-Vorlesung am Mittwoch, 6. Juni, um 16 Uhr ebenfalls im Glaspavillon auf dem Essener Campus.