Die Verkürzung der Schulzeit von 13 auf 12 Jahre und damit doppelte Entlassjahrgänge in den Gymnasien verschiedener Bundesländer, obendrein aber auch ohnehin geburtenstarke Abiturientenjahrgänge werden die Zahl studierwilliger junger Frauen und Männer in naher Zukunft drastisch steigern; der Höhepunkt der Erstsemesterwelle wird nach einer Prognose der Kultusministerkonferenz im Jahr 2011 erwartet.
„Hochschulpakt 2020“ heißt das von Bund und Ländern gemeinsam aufgelegte Sonderprogramm, das zusätzliches Geld für zusätzliche Studienplätze in die Universitäten und Fachhochschulen leiten soll – vorausgesetzt, sie bieten in grundständigen Studiengängen, also in Bachelorprogrammen und in der Lehramtsausbildung, mehr Studienplätze für Studienanfängerinnen und -anfänger an. Meßlatte ist das Studienjahr 2005/06.
Von den 386 zusätzlichen Plätzen will die Uni 220 in den natur- und ingenieurwissenschaftlichen Disziplinen anbieten. Für diese 220 würde sie – verteilt auf vier Jahre – je 20 000 Euro erhalten, für zusätzliche Plätze in den anderen Fächern – ebenfalls verteilt auf vier Jahre – je 12 000 Euro. Dafür soll zusätzliche Lehrkapazität eingekauft werden, etwa in Form von Lehraufträgen.
Noch kann man nur von einer Absicht der Universität sprechen. Sie hat ihre Zielvorstellungen dem Innovationsministerium in Düsseldorf zwar erläutert, die Verhandlungen über die Realisierung sind aber noch nicht abgeschlossen. 250 000 Millionen Euro fließen in Nordrhein-Westfalen – je zur Hälfte aus den Kassen des Bundes und des Landes – zwischen 2007 bis 2010 in den Hochschulpakt. Es könnte sein, dass Universitäten und Fachhochschulen das Förderprogramm mehr als ausreizen, also mehr zusätzliche Studienplätze einrichten wollen als finanziert werden können.