Aus den Pionierzeiten mit wenigen Tankstellen und nur wenigen Tausend Tonnen Biodieselkapazität ist in 17 Jahren ein Wirtschaftszweig entstanden, der auch von Experten eine nicht geahnte Entwicklung genommen hat. Mit etwa 5 Millionen Tonnen Biodieselkapazität ist Deutschland der weltgrößte Biodieselhersteller. Heute schon könnten daran gemessen 16 % des Dieselkraftstoffes durch Biodiesel ersetzt und mit 12 Mio. Tonnen Klimagaseinsparung ein erheblicher Beitrag zur Erfüllung der Klimaschutzverpflichtung im Verkehrsbereich geleistet werden.
Die UFOP schätzt, dass 2007 etwa 3 Millionen Tonnen Biodiesel abgesetzt werden. Das sind bereits 10 % des Dieselkraftstoffbedarfs, jedoch zu wenig gemessen an der Gesamtkapazität. Deutschland erfüllt damit im Dieselmarkt bereits im laufenden Jahr die von der EU-Kommission vorgeschlagene Verpflichtung, den Mengenanteil von Biokraftstoffen in den jeweiligen Mitgliedstaaten auf 10 % zu steigern. Zusätzlich werden nach Schätzung der UFOP etwa 0,7 Mio. Tonnen Pflanzenölkraftstoff abgesetzt. Biodiesel und Pflanzenöl leisten damit auch einen erheblichen Beitrag zur Sicherung der Energieversorgung.
Die Steuerbegünstigung hat ebenfalls dazu beigetragen, dass sowohl für das Endkundengeschäft für Spediteure als auch an den etwa 1.900 öffentlichen Tankstellen dem Preisanstieg im Dieselmarkt entgegengewirkt wurde. Diese Fakten muss die Politik, so die Forderung der UFOP, jetzt berücksichtigen, wenn im September über den Überkompensationsbericht der Bundesregierung beraten wird. In der Roadmap Biokraftstoffe (www.ufop.de) haben sich die Wirtschaftsverbände darauf verständigt, dass umgehend der Beimischungsanteil von Biodiesel in Dieselkraftstoff auf 7 % erhöht und eine Änderung der Dieselnorm baldmöglichst umgesetzt wird. Der Beimischungsmarkt könnte dann mit etwa 2 Mio. Tonnen Bedarf den Biodieselmarkt entlasten.
Die UFOP fordert die Fortsetzung der „Zwei-Wege-Strategie“, d.h. die Fortsetzung der Reinkraftstoffvermarktung, die vorrangig die Wertschöpfung auf der Rohstofferzeugerstufe bestimmt. Erforderlich ist deshalb jetzt die Aussetzung der kommenden Steuerstufe, d. h. keine Erhöhung der Steuer auf Biodiesel in Reinform von 9 auf 15 Cent je Liter. Das Transportgewerbe hat den Biokraftstoff als kostensparende Alternative angenommen und benötigt jetzt schnell Klarheit für den Abschluss von Lieferkontrakten für 2008. Die Aussetzung der nächsten Steuerstufe würde endlich die Absatzplanung für das kommende Jahr ermöglichen und zudem dazu beitragen dem Tanktourismus in die Nachbarländer mit einem jährlichen Steuerausfall von 2 Mrd. Euro entgegenzuwirken.