Natürliche Ressourcen zu schonen, bildet einen Schwerpunkt des UBA-Jahresberichtes. Große Einsparpotentiale schlummern hier nach Meinung des UBA im Abfall. „Anstatt die knapper werdenden Vorräte an Gas, Öl oder Kohle zu verfeuern, sollten wir einen größeren Teil unseres Energiebedarfs auch aus Abfällen decken“, sagte UBA-Präsident Troge. Allein mit einer optimierten Nutzung landwirtschaftlicher Reststoffe und Bioabfälle, beispielsweise aus privaten Haushalten sowie Gülle und Stroh lassen sich jährlich rund 15 Millionen Tonnen CO2-Äquivalenten einsparen. Weitere drei Millionen ließen sich mit den bestehenden Hausmüllverbrennungsanlagen bei verbesserten Möglichkeiten zur Wärmenutzung erzielen. Allein zwischen 1990 und 2005 trug die Abfallwirtschaft in Deutschland mit rund 46 Millionen Jahrestonnen CO2-Äquivalenten zur Emissionsminderung mit rund einem Fünftel zu der in diesem Zeitraum erreichten Gesamtreduktion bei.
„Eine intakte Umwelt ist die beste Gesundheitsvorsorge. Wir schützen Luft, Wasser, Boden und andere natürliche Ressourcen nicht allein um ihrer selbst willen, sondern weil sie Lebensgrundlage für uns Menschen sind“, sagte Prof. Dr. Andreas Troge. Er stellte zentrale Ergebnisse einer deutschlandweiten Erhebung zur Umweltbelastung 3- bis 14-jähriger Kinder vor. Die Daten des über drei Jahre laufenden Kinder-Umwelt-Survey liefern erstmals repräsentative Aussagen über die Schadstoffbelastung der Kinder in Deutschland. Überraschend ist das Ergebnis, dass weiterhin die Belastung der Kinder mit Schimmelpilzen steigt, acht Prozent der Kinder weisen Sensibilisierungen gegen Innenraum-Schimmelpilzen auf. Bei allen untersuchten Kindern fanden sich zudem schon seit Jahrzehnten in Anwendung und Herstellung verbotene Stoffe, wie das giftige Pflanzenschutzmittel DDT. Auch so genannte Weichmacher für Kunststoffe waren im Urin aller untersuchten Kinder nachweisbar. Auffallend ist zudem, dass 14 Prozent der Kinder eine Gehörschädigung aufweisen, sechs Prozent fühlen sich laut Angaben der Eltern vom Straßen- und Fluglärm gestört. UBA-Präsident Troge: „Der Straßenverkehr ist eine dominierende Geräuschquelle, und seine negativen Auswirkungen dürfen wir nicht unterschätzen. Lärm wirkt auf den ganzen Organismus und begünstigt Schlaf-, Konzentrations- und Stoffwechselstörungen sowie Bluthochdruck und Herzkrankheiten, einschließlich des Herzinfarkts.“
Ein weiteres Thema des UBA-Jahresberichtes: Der Schutz der biologischen Vielfalt. Die Bedürfnisse einer wachsenden Weltbevölkerung gefährden einen schonenden Umgang mit der natürlichen Ressource Biodiversität – der Vielfalt der Tiere, Pflanzen, Mikroorganismen und der Ökosysteme. Weltweit drohen Tausende Tier- und Pflanzenarten unwiederbringlich zu verschwinden. Klimawandel, Entwaldung, Flächenbeanspruchung und Schadstoffbelastung tragen dazu bei. Troge: „Wir wollen die biologische Vielfalt nicht nur schützen, weil wir wissen, was sie uns konkret heute und morgen nutzt, sondern vor allen Dingen deshalb, weil wir nicht wissen, was sie unseren Nachfahren übermorgen nutzen könnte.“ Deutschland hat das UN-Übereinkommen zur biologischen Vielfalt unterzeichnet.
Der Jahresbericht 2006 des Umweltbundesamtes ist als Druckfassung bei Gemeinnützige Werkstätten Bonn, In den Wiesen 1 – 3, 53227 Bonn, Der Bericht steht auch im Internet unter www.umweltbundesamt.de, Rubrik „Presse oder „Publikationen“, zum Download bereit. Eine englische Fassung des Jahresberichts 2006 erscheint in Kürze.