"Wir haben in den vergangenen drei Jahren einiges erreicht", zog Holzmann Bilanz, blickte aber auch nach vorne: "Wir wollen nicht stehenbleiben, sondern noch besser werden". Denn: "Das UBA will nicht auf bestens qualifizierte und hoch motivierte Beschäftigte verzichten, wenn familiäre Aufgaben in den Vordergrund treten".
Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Amtes können dank sehr flexibler Arbeitszeiten den Job und die Familie besser unter einen Hut bringen. Das UBA bietet auch die Chance, mittels Telearbeit von daheim aus die Arbeit zu erledigen. Auch die Eltern-Kind-Arbeitszimmer an den beiden großen Standorten in Dessau-Roßlau und Berlin machen vieles leichter. Ein Familienservice unterstützt seit dem vergangenen Jahr die Beschäftigten dabei, die Pflege von Familienangehörigen zu organisieren. Die Beratung und Vermittlung von Kinderbetreuung durch den Service steht den UBA-Mitarbeiterinnen und -Mitarbeitern ebenfalls offen.
Die Ziele der kommenden drei Jahre: Das UBA will das Bewusstsein der Führungskräfte für ein familienfreundliches Personalmanagement stärken. Dazu gehört es, bei der Festlegung von Besprechungen die zeitlichen Bedürfnisse der Vollzeit- sowie Teilzeitkräfte zu berücksichtigen, durch gute Arbeitsplanung zeitliche Verlässlichkeit zu schaffen oder einen fairen Ausgleich zwischen den Interessen von Beschäftigten mit und ohne Familienpflichten zu fördern. Genauso muss man sich bewusst machen, dass auch Führungskräfte ein Privatleben haben. "Dieser Punkt fällt leider häufig unter den Tisch", so der Vizepräsident. Die Vereinbarkeit von Führungsposition und Familie ist daher auch bewusst auf der Agenda des Amtes. Das UBA wird zudem durch ein Kontakthalteprogramm während der Elternzeit den Anschluss der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ans Amt verbessern und die Rückkehr an den Arbeitsplatz erleichtern. Manchmal gehen die Ferien länger als der Urlaub der Eltern. Diese Betreuungsengpässe soll ein Kinder-Ferienprogramm überbrücken.
Sind Unternehmens- und Mitarbeiterinteressen ausgewogen, profitieren beide Seiten. Laut einer von der berufundfamilie® GmbH in Auftrag gegebenen Studie steigen Zufriedenheit und Motivation in 85 Prozent der Fälle sowie die Qualität der Arbeit in 70 Prozent der Fälle. Aktiv betriebene, familienbewusste Personalpolitik ist keine wohltätige Sozialpolitik. Wenn sich Unternehmen für familiäre Belange der Beschäftigten engagieren, haben sie auch messbare betriebswirtschaftliche Vorteile. Denn die Kosten für flexible Arbeitszeitkonzepte, Telearbeit oder die Vermittlung von Betreuungsangeboten sind deutlich geringer als die durch Neubesetzung, Fehlzeiten, Überbrückungszeiten und Fluktuation verursachten Kosten.
Das Audit unterstützt Unternehmen und Institutionen dabei, eine familienbewusste Personalpolitik nachhaltig umzusetzen. Es wird jeweils für drei Jahre erteilt und steht unter der Schirmherrschaft des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend sowie des Bundesministeriums für Wirtschaft und Technologie.
Als eine der ersten Bundesbehörden erhielt das UBA erstmals 2006 mit dem Audit ein Qualitätssiegel für familienfreundliche Arbeitsbedingungen. Das Bundeskabinett hat im Sommer 2008 beschlossen, dass alle Bundesministerien durch das "audit berufundfamilie®" ihre Familienfreundlichkeit zertifizieren lassen sollen.
Weitere Informationen finden Sie unter:
http://www.umweltbundesamt.de/....