Im Projekt wurden die toxikologischen Daten zu 20 ausgewählten Wirkstoffen ausgewertet. Nur für wenige Anwendungsbereiche ergaben sich Ansätze zur Gesundheitsgefährdung. Dies betraf Biozide mit einer hautsensibilisierenden Wirkung wenn sie bei der Anwendung mit der Haut in Kontakt kommen können, sowie die Anwendung von Bioziden in Form von Sprays. Für zehn der 20 näher untersuchten Wirkstoffe liegen Hinweise oder eindeutige Belege für eine sensibilisierende Wirkung vor. Die Belastung über die Atemluft ließe sich bei etwa der Hälfte aller ausgewählten bioziden Wirkstoffe vernachlässigen, falls diese in flüssiger Form eingesetzt würden. Anders ist es bei Biozid-Sprays: Beim Sprühen bilden sich feine Tröpfchen, die eingeatmet werden können. Bei Wischanwendungen mit Bioziden besteht diese Gefahr nicht, so dass keine hohen wirkungsrelevanten Konzentrationen in der Innenraumluft entstehen.
Die Forscherinnen und Forscher schätzten die Exposition gegenüber Bioziden – etwa auf Haut- oder Schleimhäuten – auf Grundlage der für die Chemikalienbewertung eingesetzten Expositionsmodelle. Die Bewertung der Gesundheitsgefahren erfolgte auf der Grundlage der Daten über die Zusammensetzung der Produkte, ihrer Produktionsmengen und der toxischen Eigenschaften ihrer bioziden Wirkstoffe. Besonderes Interesse galt hierbei Produkten, mit denen Kinder in Berührung kommen können, wie Zahnpasta, Farben, Reinigungs- oder Desinfektionsmittel.
Eine gründliche Analyse und systematische Ermittlung der Risiken durch Organophosphate in Innenräumen ist sinnvoll. Geeignete Maßnahmen zur Verringerung des Risikos, das von diesen Stoffen ausgeht, werden in den nächsten Jahren im Zuge der Umsetzung der EG-Biozid-Richtlinie entwickelt.
Eine ausführliche Zusammenfassung der Ergebnisse des Forschungsprojektes „Gesundheitsrisiken biozidhaltiger Produkte und Gegenstände des täglichen Bedarfs“ steht unter http://www.apug.de/... zum Download bereit.