Immer wieder stellt sich die Frage, wer sich für die autobiografischen Bücher von Personen mittlerer Bekanntheit interessiert. Auch bei Bürger Lars Dietrich ist diese Frage gerechtfertig. Schließlich ist sein Buch "Schlecht Englisch kann ich gut", indem er sich als hyperaktives fussball-untalentiertes Spaßkind, Klassenclown und Alfons-Zitterbacke-Fan beschreibt, äußerst ereignisarm.
Der Autor zeigt einen Hang zu Wortspielen und ein sehr gutes Detailgedächtnis auf, womit seine eigene Porträtierung sehr glaubhaft wird. Somit kommuniziert Dietrich geschickt die Banalität seiner DDR-Kindheit. Denn so war der Alltag im Osten zwischen den 1970er und 1980er: Keine Drogen, keine Gewalt, kein Aufbegehren. Selbst die geschilderte Begeisterung des Autors für Hip-Hop taugte nicht als Rebellion gegen das Regime. Sie wurde sogar noch vom Staat gefördert.
Das Werk endet mit dem Mauerfall. Das könnte durchaus bedeuten, dass noch mit einem Nachfolger zu rechnen ist - der wird dann sicher ereignisreicher.
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