Die uniVersa Versicherungsunternehmen konnten im vergangenen Geschäftsjahr 2021 ihre Beitragseinnahmen um 6,4 Prozent auf 850,6 Millionen Euro steigern. Die Branche wuchs im Vergleich dazu nur um 1,1 Prozent. Aus den Kapitalanlagen konnte ein erfreuliches Ergebnis von 235,4 Millionen Euro (Vorjahr 190,9) erwirtschaftet werden. Die gesamten Leistungen, bestehend aus dem Bruttoaufwand für Versicherungsfälle und der Zuführung zu versicherungstechnischen Rückstellungen, stiegen auf 1.043,2 Millionen Euro (Vorjahr 936,2). Der Zuwachs bei den Versicherungsfällen betrug aufgrund eines günstigen Schadenverlaufs nur 1,3 Prozent.
Bestes Ergebnis in der Unternehmensgeschichte
Unter dem Strich konnte die uniVersa mit 168,5 Millionen Euro (Vorjahr 117,1) ihr bestes Geschäftsergebnis nach Steuern in der Unternehmensgeschichte erzielen. „Profiteure sind ausschließlich die Mitglieder unserer Versicherungsvereine“, hob Vorstandsvorsitzender Michael Baulig den Unterschied zu anderen Rechtsformen hervor. Für sie wurden der Rückstellung für Beitragsrückerstattung insgesamt 151,5 Millionen Euro zugeführt, was ebenfalls ein Rekordergebnis darstellt. Das Eigenkapital als Sicherheitspuffer konnte um 15,0 Millionen Euro auf 328,7 Millionen Euro gestärkt werden. Die Kapitalanlagen überschritten erstmals die Sieben-Milliardengrenze und konnten auf 7,1 Milliarden Euro ausgebaut werden (Vorjahr 6,7).
Krankenversicherung setzt auf Stabilität
Die Beitragseinnahmen in der Krankenversicherung konnten um 5,6 Prozent (Markt 5,0) auf 682,0 Millionen Euro gesteigert werden. In der Zusatzversicherung konnte die uniVersa vor allem bei der Zahnzusatzversicherung ohne Gesundheitsfragen zulegen, aber auch im ambulanten und stationären Bereich. Insgesamt stieg hier die Zahl der versicherten Personen auf 170.468 (Vorjahr 165.830). In diesem Jahr will die uniVersa auch im Beamtengeschäft verstärkt wachsen und hat hierzu einen neuen, qualitativ hochwertigen Beamtenanwärtertarif zu günstigen Beiträgen auf den Markt gebracht. Mit 146,8 Millionen Euro (Vorjahr 103,3) konnte die Krankenversicherung ihr bestes Geschäftsergebnis nach Steuern seit der Unternehmensgründung im Jahr 1843 ausweisen. Der Rückstellung für Beitragsrückerstattung wurden davon 135,8 Millionen Euro zugeführt. „Diese kommt exklusiv unseren Versicherten zugute und wird größtenteils zur Beitragslimitierung bei Anpassungen verwendet, aber auch zur Beitragsrückerstattung“, betonte Baulig. Das Eigenkapital und damit die Unternehmenssubstanz wurde um 5,1 Prozent auf 225,9 Millionen Euro gestärkt. Mit einer Eigenkapitalquote von 33,1 Prozent zählt die uniVersa weiter zu den Besten der Branche.
Rekordneugeschäft in der Lebensversicherung
In der Lebensversicherung konnte die uniVersa das beste Neugeschäft in der Unternehmensgeschichte verzeichnen. Die Beitragseinnahmen wurden um 11,4 Prozent (Markt -1,4) auf 140,9 Millionen Euro gesteigert. Die Beitragssumme des selbst abgeschlossenen Neugeschäfts stieg um 24,6 Prozent. Stark nachgefragt waren die fondsgebundene Rentenversicherung und die Berufsunfähigkeitsversicherung. „Besonders erfreulich ist, dass wir erneut auch die laufenden Beitragseinnahmen um 5,9 Prozent steigern konnten und damit eine nachhaltige Entwicklung sicherstellen können“, erläuterte der Vorstandsvorsitzende. Das Geschäftsergebnis nach Steuern verdoppelte sich nahezu auf nunmehr 15,7 Millionen Euro (Vorjahr 8,0). Es wurde vollständig der Rückstellung für Beitragsrückerstattung für die versicherten Mitglieder gutgeschrieben. Die Zinszusatzreserve zur Sicherstellung der garantierten Leistungsverpflichtungen wurde um 8,3 Millionen Euro auf 117,6 Millionen Euro aufgestockt. Die Eigenkapitalquote stieg auf 43,6 Promille (Vorjahr 42,6) und ist ein Maßstab für zusätzliche Sicherheit und Stabilität des Versicherungsvereins.
Wachstum auch in der Allgemeine Versicherung
Die Allgemeine Versicherung, die das Geschäft der Schaden- und Unfallversicherung betreibt, konnte ihre Beitragseinnahmen um 1,1 Prozent auf 27,7 Millionen Euro steigern. Mit 10,5 Millionen Euro bleibt die Unfallversicherung die dominierende Sparte, gefolgt von der Kraftfahrzeugversicherung mit 7,9 Millionen Euro, die im vergangenen Jahr im Neugeschäft stark nachgefragt war. Die Schaden-Kosten-Quote brutto betrug 71,7 Prozent (Vorjahr 67,0) und liegt unterhalb des Branchenwertes (102,0). Von der eingeleiteten Produktoffensive mit neuen Tarifen in der Privathaftpflicht-, Hausrat- und Kraftfahrzeugversicherung verspricht sich Baulig weiteres Wachstum. „Unser Flexx-Markendach steht für Qualität und Flexibilität. Mit allen drei Produkten sind wir hervorragend im Markt positioniert“, sagte der Vorstandsvorsitzende. Das Geschäftsergebnis nach Steuern betrug 6,0 Millionen Euro (Vorjahr 5,7). Das Eigenkapital wurde um 7,3 Prozent gestärkt und liegt jetzt bei 58,2 Millionen Euro. Die Eigenkapitalquote stieg damit auf 262,0 Prozent (Vorjahr 246,9).
Schwierige Prognose für das aktuelle Jahr
Vorsichtig optimistisch fällt der Ausblick auf das aktuelle Geschäftsjahr aus. „Die Verbrauchernachfrage nach Versicherungsschutz ist unverändert vorhanden. Die Ereignisse des Russland-Ukraine-Kriegs und die finanziellen Auswirkungen auf die Geschäftsentwicklung sowie auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage lassen sich zurzeit kaum abschätzen“, erklärte Baulig. Er verurteilt den russischen Angriffskrieg und bringt sein Mitgefühl, wie das aller Mitarbeitenden, für die Menschen in der Ukraine und deren Angehörige zum Ausdruck. „Wir alle hoffen, dass diplomatische Lösungen zu einem baldigen Ende des Kriegs führen“, sagte Baulig.
Versicherungsvereine setzen auf Unabhängigkeit
Als Versicherungsvereine auf Gegenseitigkeit liegt die Stärke der uniVersa in der Unabhängigkeit. „Seit Unternehmensgründung schenken uns Generationen von Versicherten ihr Vertrauen“, betonte Baulig. Mit der Spezialisierung auf das Privatkundengeschäft in Deutschland sieht er die uniVersa nach wie vor gut aufgestellt. Die persönliche Beratung bleibt ein Erfolgsfaktor, wenngleich sie viel digitaler geworden ist. „Onlineberatung, Onlineabschlüsse und Abschlüsse mit elektronischer Unterschrift haben stark an Bedeutung gewonnen und ergänzen die herkömmlichen Wege bestens“, erklärte der Vorstandsvorsitzende. In diesem Jahr wird das Kundenportal weiter ausgebaut, über das mittlerweile in der Krankenversicherung bereits die Mehrzahl der Leistungsbelege digital eingereicht wird.
Digitalisierung und Nachhaltigkeit im Fokus
Zudem werden die digitale Transformation und die Optimierung der Unternehmensprozesse weiter vorangetrieben mit dem Ziel, noch effizienter, schneller und unbürokratischer zu werden. Auch beim Thema Nachhaltigkeit ist die uniVersa gut aufgestellt. „Mit einem Umweltmanagement fördern wir den Einsatz umweltfreundlicher Technologien und das Verantwortungsbewusstsein für die Umwelt in unserer Belegschaft“, erörterte Baulig. Nachhaltigkeit wird zudem bei der Kapitalanlage als wichtiges Kriterium gesehen und daher finden bei Investments soziale, ethische und ökologische Aspekte Berücksichtigung. Unterzeichnet wurden die Prinzipien für nachhaltiges Investieren der Vereinten Nationen (UN PRI). Zudem ist die uniVersa Gründungsmitglied der Brancheninitiative Nachhaltigkeit in der Lebensversicherung. Im Innendienst sind derzeit 795 Mitarbeiter beschäftigt, davon 729 in der Unternehmenszentrale in Nürnberg. Die Zahl der Auszubildenden und dualen Studenten stieg von 50 auf 61 an. Die Zahl der Außendienst- und Vertriebspartner konnte auf 6.375 (Vorjahr 6.332) ausgebaut werden. „Wir können mit Stolz auf die Leistungen aller Mitarbeiter und Vertriebspartner blicken, die zu dem starken Unternehmensergebnis in einem herausfordernden Umfeld geführt haben“, resümierte der Vorstandsvorsitzende.
Die endgültigen Geschäftszahlen wird die uniVersa nach ihrer Mitgliedervertreterversammlung Ende Mai im Geschäftsbericht 2021 veröffentlichen.