„Eine Bewegung der Start- und Landeklappen von Flugzeugen mit elektrischen Antrieben ist weniger aufwändig beim Einbau, im Unterhalt sowie in der Wartung und ist dadurch kostengünstiger als eine hydraulische Steuerung mit ihren komplizierten Ölleitungen. Zudem ergeben sich große Vorteile im Energieverbrauch“, erklärt Gerling. Am Institut für Elektrische Antriebstechnik erforscht und entwickelt er seit Jahren entsprechende Elektromotoren als Basis für die Umstellung. Die technischen Herausforderungen liegen vor allem im geforderten niedrigen Gewicht der Elektromotoren und einer hohen Zuverlässigkeit.
Großauftrag der EADS Nun erhielt Prof. Gerling von der EADS einen Großauftrag, um in einem Labor ein komplettes elektrisches Flugzeugbordnetz nachzubilden. Ziel hierbei ist, die elektrische Bewegung der Steuerklappen eines Flugzeuges realitätstreu zu simulieren, zu messen und zu optimieren. Von 2004 bis 2007 investierte die Industrie bereits über eine Mio. EUR in dieses Forschungsprogramm am Institut für Elektrische Antriebstechnik. Der neue Auftrag hat ein Volumen in ähnlicher Größenordnung und eine Laufzeit von ca.
drei Jahren. „Diese Forschung wird weitreichende Folgen für die Flugzeugindustrie haben. Elektrische Antriebe für die Steuerflächen werden sich in den nächsten Jahrzehnten bei allen Flugzeugtypen Pressemitteilung durchsetzen, wobei wahrscheinlich kleinere Flugzeuge zuerst umgestellt werden und die großen Passagierflugzeuge später folgen“, prognostiziert Gerling.
Erfolgreicher Erstflug Ein vollständiger elektrischer Antrieb aller Steuerflächen wurde bereits am 2. April 2006 beim erfolgreichen Erstflug des unbemannten Experimental-Fluggeräts "BARRACUDA" der EADS demonstriert. Die hierbei eingesetzten Elektromotoren hatte Prof. Gerling mit seinem Team entwickelt.