Wer in einer fremden Stadt schon mal nach dem Weg gefragt hat, weiß: ohne Karte oder markante Gebäude kann auch die beste Wegbeschreibung in die Irre führen. Forscher der Saarbrücker Computerlinguistik haben bereits 2005 an komplexeren Beispielen gezeigt, dass ein Hörer Sätze durch zusätzliche Bildinformationen besser und schneller verstehen kann.
In dem noch sehr jungen Forschungsgebiet des so genannten multi-modalen Sprachverstehens befassen sich die Wissenschaftler mit dem Zusammenwirken verschiedener Formen der Informationsverarbeitung. So wird zum Beispiel untersucht, wie ein Hörer den visuellen Kontext in seiner unmittelbaren Umgebung zum Sprachverstehen heranzieht. Dieses rasche Zusammenspiel von Sprachverarbeitung und anderen kognitiven und motorischen Prozessen wird auch durch neuropsychologische, verhaltensbasierte und computerbasierte Herangehensweisen bestätigt. Für die Zukunft erwarten die Forscher, dass die Ergebnisse ihrer Grundlagenforschung zum Beispiel Anwendung in der Robotik finden können.
Um die neusten Erkenntnisse auf diesem noch sehr jungen Forschungsgebiet zu diskutieren, treffen sich Wissenschaftler aus Europa und den USA auf dem Campus der Saar-Universität. Saarbrücken zählt zu den weltweit führenden Standorten auf dem Gebiet der Sprachforschung und -technologie.
Der Workshop findet unter dem Titel „Embodied Sentence Processing: Neuropsychological, behavioural, and computational perspectives“ statt.
Die Tagungsgebühr von 50 Euro für Studenten bzw. 90 Euro für Nicht-Studenten wird vor Ort gezahlt. Einlass wird gewährt, solange es die Raumkapazitäten zulassen.
Internet: http://www.coli.uni-saarland.de/...