"Wissbegierig und hochmotiviert" – so charakterisiert Meinhardt die 24 Studierenden, die aus Afrika, Südamerika, der Türkei und etlichen osteuropäischen Staaten stammen. Die bisher erforderlichen Modulprüfungen des insgesamt viersemestrigen Studiengangs seien von allen erfolgreich absolviert worden. Studienabbrecher gäbe es unter ihnen nicht, ihre Leistungsbereitschaft sei ungebrochen, so Meinhardt. Allen Studierenden sei es gelungen, ihre deutschen Sprachkenntnisse und –fertigkeiten signifikant zu verbessern. Dazu beigetragen habe auch ein spezieller Kurs "Fachsprache Deutsch".
"Das Land Niedersachsen kann stolz darauf sein, eine bildungspolitische und ökonomische Vorreiterrolle bei der Integration von hoch qualifizierten Zuwanderern eingenommen zu haben. Die Pläne der Universität Oldenburg, das Angebot weiter auszubauen und künftig auch für Ingenieure anzubieten, befürworten wir sehr", erklärte Stratmann. Der Bedarf für einen solchen Ausbau ist für Meinhardt deutlich: "Gerade auch die Kompetenzen von Zuwanderern mit natur- und ingenieurwissenschaftlichen Abschlüssen sind für Wirtschaft und Gesellschaft von hoher Bedeutung."
Der im Wintersemester 2006/07 eingerichtete Studiengang "Interkulturelle Bildung und Beratung" entspricht in vollem Umfang den Forderungen des Nationalen Integrationsplans, den Bundeskanzlerin Angela Merkel soeben vorgestellt hat. Das Studienangebot richtet sich an MigrantInnen mit dauerhaftem Aufenthaltsstatus, die bereits über pädagogische Studienanteile aus ihren Herkunftsländern verfügen und zwei Jahre Berufstätigkeit oder ehrenamtliche Tätigkeiten nachweisen können. Das Studium schließt mit dem international anerkannten Abschluss "Bachelor of Arts" ab. Er ermöglicht den Einstieg in eine Berufstätigkeit in pädagogischen und sozialen Arbeitsfeldern oder die Aufnahme eines entsprechenden Master-Studiengangs. Das Oldenburger Angebot wird als Modellvorhaben aus dem Europäischen Flüchtlingsfonds finanziell gefördert.